Metro Station Piata Romana |
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Metro Station Piata Romana |
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Zum letzten Mal singt Iz heute im Paris des Ostens und weckt uns mit dem uns vertrauten „Somewhere over the Rainbow”. Heute ist unser Abreisetag. Da wir aber einen sehr späten Flug zurück nach Wien haben, können wir noch den ganzen Tag für Besichtigungen und einen schönen Ausklang unseres Wochenendtrips nutzen.
Vor dem Frühstück sind diesmal nicht nur Waschen, Anziehen und Verhübschen, sondern auch Koffer- bzw. Taschepacken angesagt. Bei einer Reise für 3 Tage ist das jedoch schnell erledigt, denn was braucht man schon viel mehr als kurze Hosen und ein paar T-Shirts. Klapp, die Tasche ist zu und schon sind wir unterwegs zum Frühstück.
Auch heute ist die Auswahl gleich verlockend wie gestern. Alexander kann diesmal den frischen Waffeln nicht widerstehen, Karin nimmt Rührei und Räucherlachs. Einzig der Pfefferminztee ist aus und wird heute durch Lindenblütentee ersetzt. Nachdem wir aber schon seit 2 Tagen nahezu berauscht vom Duft der blühenden Alleen sind, passt dieses Aroma gut zum Frühstück. Obst und Joghurt gibt es auch heute wieder zum Abschluss unserer Mahlzeit.
Metro in Bukarest |
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Ausgecheckt haben wir im Anschluss ebenfalls relativ rasch. Nur die verschiedenen Zuschläge sorgen für etwas Verwirrung und Erklärungsbedarf. Schade, dass auch hier der Gesamtbetrag kein Gesamtbetrag ist - mittlerweile ist das leider bei den meisten Hotels Usus und macht den Vergleich nicht gerade einfacher. Glücklicherweise erleben wir hier aber keine bösen Überraschungen.
Angenehm ist auch, dass wir unser Gepäck kostenlos zur Aufbewahrung hier lassen können. Wir bekommen eine Nummer für unsere Tasche und können so den Tag unbelastet bis zur Fahrt zum Flughafen genießen. Sehr fein!
Und was wollen wir heute noch machen? Bereits gestern haben wir im Reiseführer nochmals „Musts” und besondere Tipps durchgelesen und uns eine Liste für unseren letzten Tag erstellt. Darauf findet sich der Bellu-Friedhof, das Museum für zeitgenössische Kunst MNAC, der Botanische Garten sowie der gleich in der Nachbarschaft befindliche Cotroceni-Palast und das Nationale Museum für Kunst. Mal schauen, ob wir alles schaffen.
Zunächst gibt es einmal das Erlebnis Bukarester Metro. 1979 wurde sie erstmals eröffnet, zählt gesamt 45 Stationen und 63 km Länge. Wir lösen einen Doppelfahrschein - weniger als 2 Stück kann man ohnehin nicht kaufen - und gehen nacheinander durch die Sperre.
Beim Gleis angekommen sind die massiven Säulen nah an der Bahnsteigkante verwunderlich, die das Ein- und Aussteigen sehr behindern, wenn die Wagontüren beim haltenden Zug leicht versetzt dazu sind. Ob das Absicht beim Bau war?
Wie auch immer, als die U-Bahn kommt ist sie recht modern, mit viel Platz im Inneren. Wir fahren bis zur Station Eroii Revolutiei und steigen aus. Wohin jetzt genau? Eine ältere Dame mit eine Arm voll Blumen eilt ebenfalls aus der U-Bahn und dem Treppenaufgang zu. Nichts wie hinterher, sie will bestimmt ein Grab mit dem Strauß schmücken!
Als wir an die Oberfläche kommen, befinden sich tatsächlich 2 Friedhöfe links und rechts der Straße. Auf der einen Seite der jüdische Friedhof, dessen schmiedeeisernes Tor fest verschlossen ist, da er erst ab Mittag zur Besichtigung offen hat, auf der anderen Seite der von uns gesuchte Cimitirul Bellu.
Aus uns unerfindlichen Gründen ist die Dame mit den Blumen in den jüdischen Friedhof gelangt. Sie wird doch keinen Schlüssel zu dem schweren Tor haben? Egal, für uns ist jetzt wichtig, wie wir trotz brausendem Verkehr auf die andere Straßenseite kommen.
Als das dann geschafft ist, treten wir auch schon ein in eine friedliche und stille Welt. Hier herrscht ein Durcheinander aus Holzkreuzen, pompösen Mausoleen, marmornen Büsten und Engeln mit gebrochenen Flügeln. Teils überwuchert, teils hübsch umrahmt von ein wenig verwilderter Vegetation bilden kleine, halb verfallene Bänkchen idyllische Rastplätze.
Wir schlendern durch die Reihen, halten dort und da um zu sehen, wer hier seine letzte Ruhestätte gefunden haben mag. Fotos in Sepia zeigen mitunter Konterfeis von hübschen Damen und Büsten stellen Offiziere mit imposanten Rauschebärten dar.
Der prominenteste „Einwohner” des Bellu-Friedhofs dürfte wohl Rumäniens Nationaldichter Mihai Eminescu sein, zu dessen Mausoleum die Bukarester gerne einen Ausflug machen.
Als mit der Sonne auch die Hitze steigt und wir uns an den teilweise exotisch wirkenden Grabmälern satt gesehen haben, pilgern wir zurück zur U-Bahn und machen uns auf den Weg zu unserem nächsten Tagesziel.
In unserem Reiseführer wird das MNAC, das Museum für zeitgenössische Kunst als Geheimtipp gehandelt. Es ist im Parlamentspalast untergebracht und hat eine Terrasse im 4. Stock, von der aus man einen Blick über die Stadt hat. Na dann nichts wie hin.
Interessante Art ein Verkehrszeichen zu montieren |
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Als Adresse ist Str. Izvor 2-4 angegeben, was sich nun als gewisse Herausforderung heraus stellt, da wir die Hausnummer nicht finden können. Wir gehen zuerst durch ein offenes Portal eines alten Gebäudes, in dem ein etwas strenger Medikamentengeruch herrscht. Die Dame in der Portiersloge kann zwar nicht Englisch, ist aber sehr freundlich und bemüht sich, uns mit Händen und Füßen zu erklären, dass wir nach links weitergehen sollen und bei der zweiten Kreuzung ist es dann. Ok, danke, machen wir.
Bei der zweiten Kreuzung stehen wir vor einem verschlossenen Tor und das dahinter liegende Gebäude sieht ein bisschen nach Militär aus. Zutritt gibt's hier jedenfalls nicht. Aber davor ist eine Tankstelle, wo wir wieder fragen. Die junge Dame kann weder Englisch, noch kennt sie das MNAC und sie will sich auch gar nicht mit uns auseinander setzen. Naja, man kann nicht immer Glück haben.
Kaum haben wir das Kassenhütterl verlassen, als ein Rumäne hinter uns nachläuft und meint, er ruft seine Mutter an, die weiß sicher wo das ist. Zückt sein Handy und tut's.
Nach einigem Hin und Her erklärt uns der hilfsbereite Mann, dass sich der Eingang zum MNAC gleich neben dem befände, wo die Führungen durch den Parlamentspalast starten. Aha, danke, dann versuchen wir's dort.
Wir hatschen also in mittlerweile glühender Hitze quer durch den Park Izvor Richtung Parlamentspalast. Dort waren wir ja schon öfter aber ein Eingang zum Museum für zeitgenössische Kunst wäre uns dort eigentlich nicht aufgefallen…? Auf der drüberen Seite angelangt fragen wir einen der Wachen und bekommen Bescheid, dass sich das Museum auf der anderen Seite des Palastes befindet. Ahja, jetz können wir also die berühmtberüchtigten Ausmaße ablaufen. Und tun es auch!
Parlamentspalast - Saal auf der Westseite |
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Der Frontseite entlang, die wirklich von imposanter Länge ist, dann den sanft ansteigenden Hügel hoch, was bei der Hitze einer Mount Everest-Besteigung gleich kommt. Endlich, ein Eingang. Nein falsch, hier geht's zum Parlament und Touristen haben keinen Zutritt, noch zwei Tore weiter. Und wir hatschen und schwitzen.
Eine Gruppe österreichischer Touristen kommt uns entgegen. Von einem MNAC haben sie noch nie was gehört, aber heiß ist ihnen auch. Na dann, schönen Aufenthalt noch. Wir hatschen und schwitzen weiter.
Endlich erreichen wir das richtige Tor. Ja, hier geht's zum Museum, wir müssen nur noch die Seite entlang laufen. Stöhn! Wir hatschen und schwitzen immer noch.
Was ist das denn hier? Arbeiter transportieren Ausstellungsgegenstände aus und ein, Lastwagen stehen vor breiten Marmortreppen. Irgendeine Messe findet hier gerade statt. Nein, das MNAC ist noch weiter hinten, aber wir dürfen gerne reinkommen und ein paar Fotos von den Räumlichkeiten machen. Danke, das nehmen wir gerne an. Alexander geht herum und fotografiert, während Karin versucht, ihren Flüssigkeitshaushalt durch Wassertrinken wieder in den Griff zu bekommen.
Ein paar Schritte weiter noch und wir haben unser Ziel endlich erreicht. Mit völlig durchgeschwitzten T-Shirts betreten wir das MNAC und lassen in der kühlen Stille erst einmal unsere Fotorucksäcke durchleuchten.
Die aktuelle Ausstellung beinhaltet Videoinstallationen französischer Künstler, sowie verschiedene Desingstücke rumänischer und internationaler Artisten. Wir spazieren durch die Ausstellungsräume, in denen außer uns gar keine anderen Besucher:innen sind, schauen uns das eine oder andere Objekt interessiert an und fahren schließlich mit dem Lift in den vierten Stock, wo sich das Café befindet. Wir bestellen Espresso und Cola und schauen auf die vielgepriesene Terrasse hinaus.
Puh, hier ist es aber brennheiß! Der Blick ist ganz ok, aber eigentlich nicht so brüllend, wie wir uns das aufgrund des Geheimtipps erwartet hätten. Macht nichts, es ist jedenfalls ein Erlebnis abseits des Mainstreams. Wieder im kühlen Inneren schlürfen wir unsere Getränke und beratschlagen mit jungen Student:innen, wie wir von hier aus am besten zum botanischen Garten kommen. Da wird viel diskutiert, auf dem Plan gezeichnet und Notizen für uns geschrieben. Superlieb, dankeschön!
Wieder auf der Straße - natürlich nachdem wir das Gebäude bis zum Tor entlang gehatscht sind - finden wir die Bushaltestelle nicht. Das Gehen mittlerweile schon gewohnt laufen wir also ins Zentrum, wo wir einen weiteren Bus besteigen sollten, der uns dann zum Botanischen Garten bringt.
Blick von der Terrasse des MNAC |
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Alexander hat ein bisschen Hunger und wir erstehen unterwegs ein Stück Pizza. Leider kalt, nicht besonders lecker, dafür aber voll Champignons, die er nicht verträgt. So landet das Stück nach 2 Bissen in einem Mistkübel.
Die zweite Busstation finden wir zwar, aber es kommt kein Bus daher und ein Ticketoffice ist weit und breit auch nicht zu sehen. Also nehmen wir ein Taxi, das ist ohnehin bequemer und so teuer auch nicht.
Botanischer Garten |
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Botanischer Garten |
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Hier, wo heute der Botanische Garten liegt, war bis Mitte des 19. Jahrhunderts alles mit Wald bedeckt. Ein Umstand, der dem Fürsten Serban Cantacuzino im 17. Jahrhundert sehr entgegen kam. Serban hatte sich nämlich in Anastasia, die Frau des Landesfürsten Duca verliebt.
Als der eifersüchtige Gatte davon Wind bekam, ließ er den Liebhaber zum Tode verurteilen und schickte Jäger aus, um ihn zu fangen. Anastasia konnte Serban noch rechtzeitig warnen und so versteckte sich dieser in den Wäldern. Nach 3 Tagen erfolgloser Suche kehrten die Jäger schließlich unverrichteter Dinge zurück.
Aus Dankbarkeit für seine Errettung ließ Serban Cantacuzino eine Waldkirche und einen neuen Fürstenhof erbauen. 1893 wurden die Gebäude wegen der Errichtung eines noch prächtigeren Königspalastes abgerissen, das Kloster in seiner Mitte jedoch erhalten. So entstand der heutige Cotroceni Palast Ende des 19. Jahrhunderts.
Ceausescu ließ den Palast 1977-88 aufwendig restaurieren, da er daraus ein Luxushotel für Diplomaten machen wollte. Dabei ließ er auch das Kloster abreißen, von dem heute nur mehr ein paar Ruinen und Serbans Grabstein übrig sind.
Der Botanische Garten war einstmals Schlosspark und der Öffentlichkeit nicht zugänglich. Erst 1885 erhielt er seine heutige Bestimmung und bietet nun vielen Pflanzen einen Lebensraum und den Bukarestern Erholung.
Botanischer Garten |
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Botanischer Garten |
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Bei unserem Eintreten vermissen wir einen Plan oder irgendeine Art von Orientierungshilfe. Der parkähnliche Charakter ist weitgehend erhalten geblieben und die gesamte Anlage macht einen natürlichen, etwas verwachsenen Eindruck. Wir schlendern entlang eines Teichs, betrachten ein paar Blumenbeete, doch eigentlich halten wir Ausschau nach dem Cotroceni Palast.
Mit der Orientierungslosigkeit sind wir übrigens nicht alleine, denn jeder, den wir nach dem Ausgang fragen schickt uns nach einigem Überlegen in eine andere Richtung. Glücklicherweise ist der Garten nicht so groß, dass man echt Gefahr läuft, sich zu verirren.
Wir finden den Ausgang und anschließend auch den Cotroceni Palast, der sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet. Mit einem Besuch haben wir allerdings leider Pech. Der Cotroceni Palast ist die Residenz des rumänischen Präsidenten und daher gelten ähnlich strenge Bestimmungen wie für den Paralamentspalast. Auch hier ist eine Reservierung notwendig und für heute wäre nur mehr eine Führung am späten Nachmittag in Rumänisch möglich.
Botanischer Garten |
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Nein, das geht sich weder aus noch würden wir etwas verstehen. Diese Besichtigung werden wir wohl auf das nächste Mal verschieben müssen. Die freundliche Angestellte erklärt uns noch den Weg zur U-Bahn Station Eroilor und verabschiedet uns.
Wieder einmal hatschen wir in der Hitze. Etwas erstaunt sind wir, dass die in unserem Reiseführer beschriebene Gegend, bei der es sich um das schönste und edelste Stadtviertels Bukarest handeln soll, nicht so ganz unseren Vorstellungen davon entspricht. Es ist schon ok hier, aber edel? Na, sei's drum.
Dem Dambovita-Kanal folgend erreichen wir schließlich die U-Bahn, mit der wir bis zur Piata Unirii fahren. Auf unserer Taxifahrt Richtung Gradina Botanica haben wir nämlich eine besondere Perspektive erblickt, die wir zu Fuß suchen und fotografieren möchten. Zunächst gibt's allerdings kalte Getränke beim McDonalds im Einkaufszentrum, bei dem wir ja schon fast als Stammkunden gelten könnten.
Piata Unirii - Springbrunnen |
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Piata Unirii - Springbrunnen |
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Die Piata Unirii umrunden wir dann, bis wir schließlich die Kreuzung finden, an der wir mit dem Auto warten mussten. Wirklich sehr schön der Ausblick auf die Wasserfontänen.
Man kann über den Verkehrsknotenpunkt Bukarests sagen was man will, aber er hat wirklich was!
Foto links, Foto rechts, Foto von vorne, Foto von der Seite - es gibt unzählige Perspektiven, die immer wieder neue Eindrücke vermitteln.
Der nächste Stopp auf unserem heutigen Spaziergang durch Bukarest ist die Kirche Sf. Gheorghe Nou. Sie ist in einem hübschen Park gelegen und die Ruhestätte des berühmten walachischen Fürsten und Gelehrten Constantin Brancoveanu. Mit seiner Regentschaft von 1688 bis 1714 ist ein starker kultureller Vorsprung der Rumänen verbunden.
Brancoveanu, der ein kunstsinniger Förderer war, läutete die rumänische Renaissance ein. Aus seiner Zeit stammt der bekannteste rumänische Baustil „Brancovenesc”, der sich vor allem durch kunstvolle Steinmetzarbeit auszeichnet.
Politisch war Brancoveanus Hand leider weniger glücklich. Der Fürst und seine 4 Söhne wurden im Jahr 1714 von den Osmanen enthauptet. Seine sterblichen Überreste sind heimlich von Istanbul nach Bukarest gebracht und in der Kirche zur ewigen Ruhe gelegt worden. Eine Statue des walachischen Fürsten steht vor der Kirche in der Grünanlage.
Biserica Sf. Gheorghe Nou |
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Biserica Sf. Gheorghe Nou, Gnomad |
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Die gedrehten Steinsäulen, Ikonen und Fresken, welche auch die Außenfassade schmücken, scheinen uns ein guter Hintergrund für unsere beiden Gnomaden. Schließlich muss auch ihr Besuch in Bukarest dokumentiert werden. Das Innere von Sf. Gheorghe Nou ist wunderschön mit farbenprächtigen Malereien geschmückt. Kerzen, Blattgold und Messingluster steuern einen warmen Glanz bei.
Durch ein wenig heruntergekommene Gassen, in denen ein leicht angerostetes Vordach die sich lösenden Plakate eines ehemaligen Theaters vor dem ärgsten Wetter schützt und Oleander den Schanigarten eines Lokals in einem ansonsten eher nichtssagenden Innenhof ziert, machen wir uns im Anschluss auf den Weg zum Palastul Regal.
Revolutionsplatz |
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Am Revolutionsplatz, der vor dem Königspalast liegt, begann am 21. Dezember 1989 das realsozialistische Regime Rumäniens zu zerbrechen. Proteste während Ceaucescus letzter öffentlicher Rede zwangen ihn, diese abzubrechen. Die Unruhen hörten nicht mehr auf und in den Tagen danach kam es zu Flucht, Festnahme, Prozess und schließlich Hinrichtung es Ehepaares Ceausescu.
Die Vereinigung moderner Kunst mit historischen Gebäuden lässt kaum mehr erahnen, welche Dramen sich hier in gar nicht allzu weit zurückliegender Vergangenheit abgespielt haben.
Entlang des Zauns, der den Palast von der Straße trennt, sind Fotos zu sehen, welche Bukarester in den verschiedensten Lebenslagen - vom Feiern bis zum Demonstrieren - zeigen. Uns gefällt diese ungewöhnliche Ausstellung sehr gut.
Der Königspalast selbst wurde von 1927 bis 1937 nach Plänen des Architekten Nicolae Neniciulescu im neoklassizistischen Stil errichtet. Hier wohnte Mihai, der letzte König Rumäniens, bis zu seiner Abdankung am 30. Dezember 1947. Seit 1950 ist in einem Teil des Gebäudes das Nationale Kunstmuseum untergebracht, das nun unser Ziel ist.
Universitaetsbibliothek (Biblioteca Centrala Universitara) |
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Nationales Kunstmuseum (Muzeul National de Arta) |
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Über 70.000 Exponate, die in eine Nationale und eine Europäische Galerie separiert sind, können besichtigt werden. Werke von bedeutenden rumänischen Malern - wie Nicolae Grigorescu, Ion Luchian, Theodor Aman oder der berühmte Bildhauer Constantin Brancusi - als auch von bekannten internationale Künstlern - wie Lukas Cranach der Alte, Rembrandt, El Greco oder Rubens - gibt es zu bewundern.
Beim Eingang entscheidet man sich für rumänische oder internationale Kunst - wir wählen die rumänische - und lässt sein Hab und Gut in der kostenlosen Garderobe. Das einzige, was das Vergnügen ein wenig trübt ist die Tatsache, dass die Kameragebühr ein Vielfaches des Eintritts kosten würde. Na dann wollen wir lieber keine Bilder schießen, danke.
Selbst wenn man kein großer Kunstliebhaber und Museumsfreund ist, kann man hier Stunden verbringen. So geht es auch uns, die wir doch einige Zeit beim Betrachten der diversen schönen Stücke in den kühlen Räumlichkeiten verbringen. Die Sammlung ist wirklich sehenswert.
Hanul Cu Tei |
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Unser letzter Weg auf diesem „Abschiedsspaziergang” durch Bukarest führt uns nochmals ins Lipscani-Viertel. Hier wollen wir die alte Herberge Hanul cu Tei besuchen. Ähnlich dem Hanul lui Manuc war auch die Lindenherberge einst eine Mischung aus Geschäften, bewehrten Warenlagern und Gasthaus. Heute zählt das Gebäude zu den wenigen in Bukarest, die noch wirklich original sind.
Im Innenhof des Hanul stehen Sonnenschirme, Tische und Bänke, die zu einem Restaurant gehören. Die Bilder und Kunstgegenstände, die an Wochentage ebenfalls hier herumstehen fehlen heute, denn die Kunsthandwerksläden im ersten Stock sind allesamt geschlossen.
Macht nichts, dann kehren wir eben auf ein kühles Blondes ein und träumen uns zurück ins frühe 19. Jahrhundert, als die Gründer Anastasie Hagi Gheorghe Polizu und Stefan Popovici hier Handel trieben.
Das Bier zischt, die Nüsschen, die wir dazu serviert bekommen, schmecken und wir genießen es, unsere Füße auszustrecken. Was für ein würdiger Abschluss!
Mit dem Taxi geht es später zurück zum Hotel und von dort weiter zum Flughafen. Ein paar kunstvoll bemalte, ausgeblasene Eier nehmen wir als Souvenirs im Duty Free Shop mit und beginnen noch beim Gate mit den ersten Zeilen dieses Reiseberichts.
Bukarest darf sich zu Recht Paris des Ostens nennen. Es hat schöne Architektur, interessante Museen, erholsame Parks, nette Lokale und liebenswürdige Einwohner zu bieten. Ein Ziel für einen Wochenendtrip? Definitiv ja! Ein Ort, an den man wiederkommt? Auch das ist für uns vorstellbar. Wir können und wollen Rumäniens Hauptstadt jedem gerne für eine Visite ans Herz legen.
Über welchen Veranstalter habt Ihr Eure Reise gebucht? Wie teuer ist denn so ein verlängertes Wochenende? |
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Über keinen Veranstalter. Beides - sowohl Hotel wie Flug - haben wir via Internet direkt beim Anbieter gebucht. Für den Flug mit Austrian Airlines haben wir € 60.- p.P. bezahlt, das Zimmer im 5 Sterne Howard Johnson Grand Plaza Hotel (2 Nächte) hat uns € 105.- p.P. gekostet. Für Eintritte, Essen, Taxi und Diverses (3 Tage) gaben wir € 125.- p.P. aus. |
findest Du in unserem Fotoalbum Bukarest . Hier gleich ein paar Beispiele:
Henning Börner, München (E-Mail-Adresse bekannt) |
Ich bin gerade bauf einem ehrenamtlichen
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reinhold kalisch (E-Mail-Adresse bekannt) |
Hallo, Gruß an den Henning, ich bin auch SES-Mäßig in Rumänien. Euer Bericht ist einsame Spitze.... ich kemme Bukarest, ihr habt recht, lieben opder hassen, ich liebe dieses Land. bin im mai wieder da... klasse gemacht. reinhold |
daniel (E-Mail-Adresse bekannt) |
Sehr interessanter Artikel!
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Lukas (E-Mail-Adresse bekannt) |
Ich bin sehr froh, heute über Deinen Beitrag gestolpert zu sein, denn ich bin nächsten Monat in Bukarest. Jetzt weiß ich was ich dort machen werde. Danke und liebe Grüße! |
Martina (E-Mail-Adresse bekannt) |
Ein toller Artikel!
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