Polizei Segway |
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Unser Wecker düdelt los und wir machen die Augen auf. Guten Morgen! Raus aus den Federn, Istanbul wartet schon auf uns! Ruck-zuck unter die Dusche und ab zum Frühstück, wo wir das heutige Tagesprogramm planen. Was wollen wir uns ansehen?
Beyoglu und die Viertel und Gassen rund um die Istiklal Caddesi haben wir bis jetzt nur zum Teil gesehen. Laut unseren Reiseführern gibt es da aber noch genügend Sehenswertes, das wir heute erkunden wollen.
Außerdem wollen wir am Nachmittag auch noch James Bond unsere Referenz erweisen und den Leanderturm besuchen, der in „Die Welt ist nicht genug” als Filmkulisse diente.
Nach dem Frühstück machen wir uns also mit unseren Fotoapparaten und Rucksäcken auf den schon täglichen Weg hinauf zum Sultanahmet-Platz.
Mitten auf dem Platz ist ein Polizeifahrzeug abgestellt. Es handelt sich um ein Dreirad, das einem Segway ähnelt oder eines ist, und mit dem die Gesetzeshüter über Stock und Stein in den Parks und Fußgängerzonen unterwegs sind.
Sultan-Ahmed-Moschee, Gnomad |
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Sultan Ahmed Park |
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Obwohl der Tag noch gar nicht so weit fortgeschritten ist, ruht sich ein älterer Mann im Gras liegend unter einem schattigen Baum aus. Naja, wer weiß wie früh sein Tagewerk begonnen hat.
Er sieht jedenfalls ausgesprochen friedlich aus und scheint den Trubel rund um sich völlig ausgeblendet zu haben.
Wir nutzen die Gelegenheit und lassen unsere beiden Gnomaden vor der dem Hintergrund der Blauen Moschee posieren. Es ist immer nett, ein Andenken daran zu fotografieren, wo die beiden Zwergerln - mit uns natürlich - schon überall herumgekommen sind.
Wir entern Istanbuls one and only moderne Straßenbahnlinie und fahren von Sultanahmet bis nach Kabatas, wo wir die zweite Standseilbahn der Stadt benutzen. Der neuere Füniküler aus dem Jahr 2006 bringt uns den Berg hinauf zum eigentlichen Ausgangspunkt unserer heutigen Erkundungen.
Taksim, Denkmal der Republik |
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Taksim, orthodoxe Kirche Aya Triada |
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Am Taksim angekommen, widmen wir dem Platz ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Der Name Taskim bedeutet Wasserverteilanlage und weist darauf hin, dass 1732 im Auftrag von Sultan Mahmud I. eine solche hier erbaut wurde.
Verteilt wurde das Wasser von hier aus an verschiedene Wasserleitungen, die es wieder weiter in die verschiedenen Stadtteile Istanbuls führten.
Trotz schubweiser Erweiterung dieser Wasserleitung im Zuge der Stadtexpansion, waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts erst 80 Gebäude des Stadtteils Beyoglu angeschlossen. Direkten Anschluss hatte z.B. der Yildiz-Palast, der um 1900 ca. ein Drittel des Wassers dieses Leitungssystems verbrauchte.
In der Mitte der westlichen Platzhälfte befindet sich das 1928 errichtete „Denkmal der Republik”, das an die 5 Jahre zuvor statt gefundene Gründung der Republik Türkei erinnert. Dementsprechend sind Staatsmänner und Militärs auch die zentralen Figuren des Denkmals.
Cafe Saray Muhallebicisi |
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Hinter Verkehrsgetümmel und Burgerking sehen wir eine Kirche, was uns im islamischen Istanbul immer als eine Besonderheit und Erinnerung an Zuhause scheint, auch wenn es sich dabei um eine orthodoxe Kirche namens Aya Triada handelt.
Wir aber wenden uns nun der Istiklak Caddesi zu und beginnen, die Fußgängerzone entlang zu schlendern. Schon nach wenigen Schritten gibt es verschiedenste Verlockungen und auch eine Versuchung, der wir gleich erliegen.
Saray Muhallebicisi ist die Niederlassung eines berühmten und traditionsreichen Cafés hier in Beyoglu. In den 1860er Jahren eröffnete Kerem Cavus gemeinsam mit seinen Brüdern den ersten Milchpudding-Laden in Istanbul. Seit damals sind auf der Speisekarte verschiedenste süße Geheimnisse und andere Speisen hinzugekommen und mehrere Saray-Cafés in der Stadt.
11:00 Uhr ist doch wirklich eine gute Zeit für eine kurze Rast und ein kleiner Kaffee geht sowieso immer. Also hinauf in den zweiten Stock und ein Plätzchen am Fenster auserkoren, von wo aus wir das bunte Treiben in der Fußgängerzone unter uns beobachten können.
Cafe Saray Muhallebicisi |
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Der Kaffee ist schnell bestellt, nur für die Süßigkeiten brauchen wir etwas länger. Karin entscheidet sich für eine klassische osmanische Süßspeise namens Asure. Das ist ein Brei aus Getreide, Zucker und Rosinen, der dick mit getrockneten Früchten und geraspelten Nüssen dekoriert ist.
Alexander ist experimentierfreudig und wählt einen etwas festeren Pudding, der wie eine Hühnerbrust aussieht und offensichtlich auch so heißt, wie uns der Kellner erklärt.
Alles kommt recht schnell und die Süßspeisen schmecken so gut, wie sie aussehen und sind auch genauso üppig. Während wir uns also stärken, blättern wir im Reiseführer und haken auf unserer Liste „Was wir uns in Istanbul noch alles anschauen wollen” Erledigtes ab.
Als wir fertig sind und gezahlt haben, suchen wir ein Fotogeschäft oder einen Elektriker oder einen ähnlich sortierten Laden. Alexander hat ein Problem mit seinem Alarmgeber, sodass er dauernd quietschend durch die Gegend läuft und die Aufmerksamkeit aller ungewollt auf sich zieht. Um das zu beheben bedarf es aber eines kleinen Schraubenziehers, den wir leider nicht im Reisegepäck mitführen.
Balik Pazari (Fischmarkt) |
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Balik Pazari (Fischmarkt) |
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Balik Pazari (Fischmarkt) |
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Gleich gegenüber befindet sich ein Elektriker, wo wir das Problem schildern. Der halbe Laden läuft zusammen, hört und sieht sich das Problem an und schließlich bringt man das passende Werkzeug und spart nicht mit fachkundiger Beratung und guten Tipps. Wir sind erfreut über die freundliche und kostenlose Hilfe und vor allem darüber, dass der Alarm nun nicht mehr unmotiviert losquietscht.
Wieder auf der Straße biegen wir in eine kleine Seitengasse ein, die Nevizade Sokak. Tagsüber ist es hier relativ ruhig, doch am Abend herrscht zwischen den nah beieinander stehenden Häuserfronten lebhaftes Treiben. Hier ist eine Kneipe neben der anderen. Meyhane werden diese Lokale genannt, wo es zu Fisch, Meze und Raki auch noch mitgesungene türkische Lieder gibt.
Balik Pazari (Fischmarkt) |
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In osmanischer Zeit lebten viele Griechen in Istanbul. Sie waren es, welche die Meyhane genannten Wirtshäuser erstmals aufgemacht hatten. Das vom Sultan verhängte Alkoholverbot wurde so nachlässig kontrolliert, dass es die Griechen kaum am Verkauf hinderte.
In den 1920er Jahren kehrten viele Griechen zurück in die Heimat und heute sind es Türken, welche die Meyhane führen - mit der gleichen fast schon bewundernswerten Leidenschaft wie ihre ausländischen Vorgänger.
Am Ende der Nevizade Sokak befindet sich sozusagen das Herz des Stadtteils Beyoglu und dieses duftet nach Fisch und Blumen. Balik Pazari heißt der alte Fischmarkt, der sehr lebendig ist und wo die Istanbuler gerne einkaufen. Nicht nur Fisch bekommt man hier, sondern auch Gemüse frisch oder eingelegt, Gebäck, alle erdenklichen Lebensmittel, die man für seine täglichen Mahlzeiten so benötigt und eben frische Blumen.
So mancher Platz, der sich zwischen den engen Gässchen auftut, wird als Gastgarten für ein Café oder ein Imbisslokal genutzt und ist einladend mit Tischen, Bänken und Topfpflanzen hergerichtet.
Uns faszinieren besonders einige Geschäfte, wo das gesamte Lokal vom Boden bis zur Decke mit Gläsern voll sauer eingelegtem Gemüse angeräumt ist. Paprika, Zwiebel, Gurken, Champignons, Kapern, Oliven, Karotten usw. leuchten hinter Glas und sehen appetitlich aus.
Grand Hotel de Londres |
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Grand Hotel de Londres |
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Das Grand Hotel de Londres, das wir auf unserem Spaziergang ebenfalls passieren, ist für seinen historischen Charme bekannt. Na dann wollen wir mal unser Glück versuchen und einen Blick in die Lobby riskieren. Vielleicht dürfen wir ja auch ein paar Fotos machen, wenn wir freundlich fragen? Wir dürfen!
Dicke rote Teppiche, schwere Samtvorhänge, prunkvolle Kronleuchter … das Grandhotel hat sich wirklich ein wenig vom Glanz der osmanischen Zeit bewahrt. Nur der Fernseher, der auf dem verschnörkelten Vitrine platziert wurde, stört ein wenig das historische Ambiente.
St. Antonius Kirche |
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Von den kleinen Umwegen in die Seitengässchen wieder zurück auf der Istiklal Caddesi sehen wir uns nun die St. Antonius Kirche an. Im 13. Jahrhundert kamen Franziskaner ins damalige Konstantinopel, die zuerst verschiedene Kirchen hatten und 1724 schließlich ein Gotteshaus zu Ehren Antonius von Padua in Pera, wie Beyoglu ja früher hieß, erbauten.
1904 musste diese Kirche dem Straßenbahnbau weichen und 1906 wurde mit der Neuerrichtung an einem Bauplatz nahe dem ursprünglichen Standort begonnen. Dann ging den Franziskanern leider das Geld aus, sodass die Bautätigkeit bis 1910 ruhen musste.
1912 und 1913 wurden dann zuerst das Kloster bezogen und schließlich die Kirche geweiht, die später in den Rang einer Basilika erhoben wurde. Der gesamte Gebäudekomplex ist im neogotischen Stil und wirkt so, an eine mittelalterliche Burg erinnernd, etwas verloren hier mitten in Istanbul.
Ipek, Seidentuch und Krawatten Geschäft |
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Koska, Süßigkeiten Geschäft |
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Nur wenige Schritte entfernt befindet sich dafür sozusagen ein Wahrzeichen der Moderne, denn durch einen ganz normalen Hauseingang kommt man hier zum Aufzug des 360° Restaurant, in dem wir bereits vor einigen Tagen einen sehr coolen Abend verbracht haben.
Lokum, Halva, Tahina - bei Koska, der diese Süßigkeiten seit 1907 hier in Istanbul herstellt und verkauft muss man aufpassen, dass man nicht kleben bleibt. Ein idealer Ort, um ein paar Schachteln süße Grüße für daheim gebliebene Leckermäuler einzukaufen.
Istiklal Caddesi, Fußgängerzone |
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Für Mitbringsel eignet sich auch Ipek, ein Laden, der nur wenige Schritte weiter lockt. Was man hier kauft, legt sich allerdings nicht an den Hüften an, sondern man schlingt es sich um Hals und Schultern. Hier gibt es Tücher, Schals und für die Herren Krawatten in allen Mustern, Stoffen, Farben und Stilen, die man sich nur vorstellen kann oder auch nicht.
Zuerst deckt sich Alexander in der Herrenabteilung mit ein paar außergewöhnlichen Krawatten aus Seide ein, dann wechseln wir zur Damenabteilung, um für Karin und die beiden Mütter etwas Schönes auszusuchen.
Der Verkäufer hat einen wirklich guten Blick. In wenigen Minuten hat er nicht nur Karins Typ sondern auch ihren Geschmack richtig eingestuft und legt ihr einen hellen Schal aus einem Leinen-Baumwoll-Gemisch um den Hals. Das Material ist toll und die hellen, warmen Farben, die in einem modernen, abstrakten Muster aufgebracht sind, schmeicheln dem auch nach einer Woche Sonne blassen Teint. Perfekt!
Istiklal Caddesi, Straßenbahn |
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Istiklal Caddesi, Straßenbahn |
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Auch für die beiden Mütter findet sich mit vereinten Kräften von Verkäufer, Alexander und Karin bald je ein Exemplar, das hoffentlich gefällt und Freude bereiten wird.
Nach den Anstrengungen des Einkaufens melden sich nun unsere Mägen und wir klettern ein weiteres Mal in einem Lokal in eines der oberen Stockwerke. Aus der touristisch aufbereiteten, sprich reich bebilderten Speisekarte wählen wir einmal Ali Nazik zum Teilen.
Dieses Gericht hat uns schon bei Khorasani so gut geschmeckt und so hoffen wir das Beste, ohne aber die gleiche Qualität zu erwarten.
Das bald darauf servierte Essen entspricht unseren Erwartungen. Es schmeckt gut, ohne jedoch an das, was man bei Khorasani bekommt, heran zu kommen. Dafür ist auch die Rechnung entsprechend kleiner.
Während des Essens können wir auch hier aus den großen, offenen Fenstern auf die Fußgängerzone hinunter schauen und die nostalgische Bim, deren Wagons sich unter der nicht abgenommenen Weihnachtsbeleuchtung aneinander vorbei drängeln, fotografieren.
Trödlershop mit alten Fotoapparate |
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Balik Pazari (Fischmarkt) |
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Galatasaray College Park |
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Unsere Mittagspause beenden wir mit einem kleinen, starken Kaffee und setzen unseren Spaziergang durch Beyoglu fort.
Trotz Suchen und Fragen gelingt es uns nicht, die ehemalige Zentralpost, die in einem unserer Reiseführer als sehenswert empfohlen wird, zu finden.
Auch das Galatasaray College bekommen wir nur von außen zu sehen, indem wir durch das vergitterte Eingangstor in die Allee eines schönen, grünen Parks sehen.
Durch Seitengassen befinden wir uns nun auf abenteuerlichen Wegen. Unter wilden Winranken hindurch, vorbei am Fraueneingang eines Hamams, das wohl auch schon bessere Zeiten gesehen hat, folgen wir Treppen in die Tiefe und finden uns in einem Viertel voll Antiquitäten- und Trodelläden wieder, das auch französisches Viertel genannt wird.
Cezayir Sokagi, French Street Restaurants |
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Cezayir Sokagi, French Street Restaurants |
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Hier kann man Stillleben aus alten Fotoapparaten, kitschigen Ölbildern und Kelims voll hustender Motten anschauen, während in den engen Geschäften ambitionierte Künstler alte Möbel restaurieren und ihnen einen neuen Schick verleihen. Kunst und Tand ganz nah beisammen - und beides kann man hier natürlich käuflich erstehen.
Außerdem gibt es auf den paar Gassen hier am Hügel, die das kleine Viertel bilden, auch noch weitere Treppen, auf denen ein Lokal bzw. Gastgarten den anderen ablöst. Alles ist bunt, wild dekoriert und irgendwie exotisch. Das Nachtleben hier, so sagt man, soll selbst das Pariser Moulin Rouge dagegen wie eine Klosterschule wirken lassen.
Cezayir Sokagi, French Street |
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Cezayir Sokagi, French Street |
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Wir hüpfen an grellbunt bemalten Nippes, Laternen im Art deco-Stil und Grünpflanzen vorbei, immer die Stufen hinunter, bis wir schließlich wieder am Bosporus landen.
Hier schauen wir uns nach der nächsten Fährstation um, damit wir mit dem Boot nun den Leanderturm anfahren können. Dazu müssen wir erst auf die asiatische Seite übersetzen und gehen im Stadtteil Üsküdar von Bord.
Üsküdar ist ein recht altes Viertel, das in der Antike den Namen Chrysopolis trug und auch noch einige gut erhaltene alte Bauwerke aufweist. Darunter Moscheen, Medresen und andere alte Bauwerke, die von Scheichs errichtet wurden. Unser angestrebtes Ziel, der Leanderturm, ist das Wahrzeichen von Üsküdar.
An einem Café, vor welchem ganz traditionell ausschließlich Männer draußen sitzen und sich angeregt unterhalten, schlendern wir vorbei entlang des Wassers, bis wir zur Bootsanlegestelle kommen, wo etwas kleinere Schiffchen zum Inselchen mit dem Turm übersetzen. Lange müssen wir nicht warten und schon legen wir die Entfernung von nur wenigen hundert Metern zurück.
Bosporusüberfahrt, Europäische Seite |
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Bezmi Alem Valide Sultan Camii (Dolmabahce Moschee) |
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Der Leanderturm ist ein Leuchtturm aus dem 18. Jahrhundert. Außer dieser Bestimmung hat er schon so manchem Zweck gedient. Er war optischer Telegraf, Quarantänestation, Altersheim für Seeofiziere und in der jüngsten Zeit eben Filmkulisse für den James Bond-Film Die Welt ist nicht genug.
Seinen Namen bekam er von der antiken Sage über das Liebspaar Hero und Leander. Ihr zufolge schwamm Leander jede Nacht über den Hellespont, um zu seiner Hero zu gelangen. Eines Nachts jedoch erlosch die Fackel, welche ihm den Weg wies, Leander verlor die Orientierung und ertrank in den Fluten.
Üsküdar, Semsi Pasa Moschee |
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Leanderturm |
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Die unglückliche Hero war so verzweifelt als die Fluten seinen Leichnam an Land schwemmten, dass sie ebenfalls ins Wasser ging. Eine tragische Geschichte!
Genauso tragisch ist die Legende, die dem Turm seinen zweiten Namen „Mädchenturm” einbrachte. Hier geht es um eine Prinzessin, der ein Wahrsager Tod durch Vergiftung voraussagt. Der besorgte Vater sperrt das Mädchen sodann zu ihrem Schutz auf der Insel mit dem Turm ein.
Unglücklicherweise entkommt sie ihrem Schicksal jedoch nicht, da sie von einer Schlange, die sich in einem Obstkorb versteckt hat, zu Tode gebissen wird.
Bosporus |
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Doch nun genug der Geschichten mit tödlichem Ausgang, sehen wir uns den Leuchtturm genauer an! Über Treppen gelangt man zur ersten Aussichtsplattform. Es gibt hier ein Café bzw. eine Teestube und eine Terrasse, die rund um den Turm führt. Auf einen kleinen Espresso und ein paar Erinnerungen an die Szenen mit Sophie Marceau im James Bond-Film lassen wir uns nieder. Im Anschluss ein ausgiebiger Rundgang mit Fotos auf der Plattform.
Die zweite und oberste Ebene ist nicht zugänglich, sodass sich unser Ausflug hier auch schon erschöpft und wir wieder hinunter zu den Booten gehen, die uns zurück ans Festland bringen. Ein netter kleiner Ausflug, den man gerne macht, wenn man die größeren und interessanteren Sehenswürdigkeiten von Istanbul bereits hinter sich hat oder wenn man ein besonderer James Bond-Fan ist natürlich!
Abendessen im 5th Floor |
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Abendessen im 5th Floor |
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Mit Fähren und Öffis bewegen wir uns nun langsam wieder zurück in unser Hotel Amira. Dort angekommen versorgen wir die fotografische Tagesausbeute, ruhen uns ein klein wenig aus und dann ist es schon wieder Zeit, uns fürs Abendessen herzurichten.
Weil es uns beim ersten Mal so gut gefallen hat, werden wir heute nochmals das 5th Floor besuchen und einen romantischen Abend über den Dächern Istanbuls verbringen.
So ist es denn auch und heute haben wir auch das Glück, einen Tisch im Freien ganz in der ersten Reihe zu bekommen. Speis und Trank sind vorzüglich wie ein paar Abende zuvor und auch die Bedienung ist wieder sehr zuvorkommend.
Leanderturm zur Dämmerung |
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Als sozusagen krönenden Abschluss fahren wir nach dem Abendessen mit dem Taxi noch zum Hotel Conrad, in dem Alexander schon öfter dienstlich untergebracht war. Er kennt daher auch die nette Cocktailbar mit Aussichtsterrasse in einem der obersten Stockwerke, in die er Karin nun ausführt.
Bei leckeren Cocktails genießen wir in chilliger Atmosphäre den Blick auf die beleuchtete Bosporus Brücke. Ach, das Leben ist manchmal wirklich besonders gut zu uns!
Als wir später wirklich ganz müde sind, bringt uns ein Taxi wieder zurück ins Hotel, wo wir alsbald in süße Träume fallen. Gute Nacht Istanbul … chrrrr