Florenz

Die nächsten 2 Tage haben wir uns für Florenz, die Stadt der Medici reserviert. Nirgends auf der Welt gibt es eine solche Dichte von Kunst und Architektur der Renaissance. Florenz ist auch die Stadt der unzähligen, laut knatternden und nach Auspuffgasen übel stinkenden Vespa-Roller. Sie fahren in selbstmörderisch erscheinender Weise kreuz und quer durch engste Gässchen und zwischen den kleinsten Lücken gerade stehender Autos hindurch, immer das typische knarrende Geräusch von sich gebend.

Nach obenBaptisterium

Das Baptisterium
Das Innere des Baptisteriums dekorierten im 13. und 14. Jh. venezianische Meister mit kunstvollen Mosaiken, die zum Teil orientalisch anmuten.

 

Man könnte das Baptisterium (Battisterio) leicht für ein antikes Bauwerk halten. Sein Baustil lehnt sich stark an antike Formen an, obwohl die Taufkirche erst im 11. und 12. Jahrhundert gebaut wurde. An der Außenseite beeindruckt das Baptisterium mit weißem und grünem Marmor. Als Grundform wurde eine achteckige Form gewählt, welche mit vielen Bögen und Vorsprüngen verziert ist.

Besonders haben uns die drei großen Bronzeportale angezogen. Das Südportal von Andrea Pisano zeigt Szenen aus dem Leben Johannes des Täufers, des Stadtpatrons von Florenz.

Das Baptisterium ist relativ klein und bietet nur wenigen Touristen Platz zur Besichtigung. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich vor dem Baptisterium immer eine riesige Warteschlage bildet.

Zuerst versuchten wir den Besuch zufällig. Ganz nach dem Motto „Jö schau da steht das Baptisterium, das schauen wir uns jetzt an”. Als wir aber die Warteschlange sehen entscheiden wir uns, dieses Bauwerk jetzt nicht anzusehen. „Nein hier stellen wir uns jetzt aber nicht an”.

Unseren nächsten Versuch starten wir tags darauf relativ zeitig in der Früh. Obwohl das Baptisterium noch geschlossen ist, stehen bereits Unmengen von Touris vor der Tür und warten auf den Einlass. „Also so wichtig ist uns das Baptisterium wieder auch nicht. Vielleicht ist heute Abend weniger Gedränge.” Und so ist es auch. Wir kommen um ca. 17:30 wieder und finden ... keine Warteschlange und fast keine Touristen. Ein wahrer Genuss!

Nach obenPalazzo Pitti und der Giardino di Boboli

Giardino di Boboli
Die terrassenförmige Anlage bietet einen traumhaften Ausblick über Florenz.

 

Der Palazzo sieht ein wenig klobig aus. Durch die schweren Steinquader und die kleinen Fenster wirkt er eher wie eine Festung. Der Bau wurde vom reichen Kaufmann Pitti im 15 Jahrhundert begonnen. Dieser wollte damit seinen Reichtum darstellen, ging aber bald Bankrott. Etwa 100 Jahre später kauften die mächtigen Medici das Anwesen und vollendeten es. Heute sind im Palast mehrere Museen untergebracht. Die Medici waren es auch, die den hinter dem Palast gelegenen 45.000 m² großen „Giardino di Boboli” anlegten.

Genau in diesem wollen wir jetzt ein wenig spazieren gehen. Zuerst aber ist - wie fast überall in Florenz - der Eintritt zu bezahlen. Der Garten ist sehr aufwendig gestaltet und terrassenförmig angelegt. Unzählige Statuen und Wasserflächen verzieren den Park.

Auch in den schöne Bogengänge (hier befinden sich wieder viele Skulpturen) lässt es sich herrlich lustwandeln. Im Folgenden besuchen wir auch das Amphitheater und ein riesiges römisches Granitbecken, welches von einem ägyptischen Obelisken beherrscht wird. Vom obersten Punkt des Gartens ist die Aussicht auf Florenz hervorragend.

Weitere Informationen (Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Lageplan, ...) zum Palazzo Pitti und dem Giardino di Boboli findest Du auf den Seiten Firenze Oltrarno.

Nach obenPonte Vecchio

Ponte Vecchio
Herzog Cosimo I. Medici lies nach Plänen von Giorgio Vasari einen Wandelgang über der Ladenzeile errichten.

 

Die Ponte Vecchio wurde über die schmalste Stelle des Arno errichtet und ist heute die älteste und bekannteste Brücke der Stadt. Sie basiert noch auf einer Brücke, welche im Jahr 1345 erbaut wurde.

Vor dem Erlass von Großherzog Ferdinando I. im Jahr 1593 waren hier die verschiedensten Handwerker angesiedelt. Man fand Schmiede, Stoffhändler, Metzger, Gemüseverkäufer, uvm., welche alle ihre Geschäfte betrieben. Damit war aber nach dem Erlass Schluss. Danach durften einzig und allein Juwelier ihre Waren auf der Brücke anpreisen.

Die etwas überladenen Schaufenster - aber auch unser Reisebudget - halten uns vom Kauf eines Schmuckstückes ab. So kämpfen wir uns durch massenhaft staunenden Touristen hindurch und sind froh, das anderen Ende der Brücke mit all unseren Sachen zu erreichen.

Nach obenPiazza della Signoria, Palazzo Vecchio und Gallerie degli Uffizi

Palazzo Vecchio
Der Palazzo Vecchio stellte den Mittelpunkt der weltlichen Macht im Florenz des 13. Jh. dar.

 

An der Piazza della Signoria angekommen beschließen wir, uns ein wenig Ruhe zu gönnen. Die Füße schmerzen schon fürchterlich und auch unsere Aufnahmekapazitäten (hier gibt es einfach viel zu viel Sehenswertes) sind erschöpft. Da kommt das Kaffeehaus nur recht.

Zufällig wird soeben ein Tisch in der ersten Reihe frei, welchen wir sofort einnehmen. So genießen wir die nächste Stunde mit Kaffee-Schlürfen und dem Beobachten der mehr oder weniger hektisch vorbeiziehenden Touristen. Sehr nett!

So gestärkt und erholt erobern wir nun die Piazza della Signoria. Vor dem Haupteingang des Palazzo Vecchio finden wir die weltberühmte David Statue von Michelangelo (als Kopie). Michelangelo fertigte diese Statue von 1501 bis 1504 aus einem einzigen Marmorblock an.

Auch der Neptunsbrunnen von Ammannati schmückt die Piazza della Signoria. Diese für das wasserarme Florenz aufwendige Anlage wurde anlässlich der Hochzeit Francesco de Medicis mit Johanna von Österreich 1565 erbaut und 1575 fertiggestellt. Als Nächstes wollen wir das Innere des Palazzos erkunden.

Der Palazzo beherbergte ab seiner Fertigstellung 1314 das Parlament und diente zusätzlich als Schlafstätte für die Abgeordneten. Daraus erklärt sich auch der wehrhafte Charakter der Architektur, der dem Wunsch der Versammelten nach Sicherheit nachkam. Die unzähligen Innenräume sind alle prachtvoll ausschmückt. Kunstvolle Kassettendecken und viele Fresken an den Wänden ziehen unsere Blick magisch an.

Unser nächster Weg führt über die Piazzale degli Uffizi. Hier befinden sich die aus mehreren Gebäudeteilen bestehenden Uffizien. Der Gebäudekomplex wurden früher zur Unterbringung der Verwaltungsbüros erbaut. ('Uffizi' heißt übersetzt 'Büros'). Heute befindet sich hier die weltberühmte Gemäldesammlung die „Galleria degli Uffizi”. Vor dem Gebäude sind wieder einmal endlose Besucherschlangen. Wir beschließen daher den Uffizien keinen Besuch abzustatten.

Nach obenDuomo Santa Maria del Fiore

Duomo Santa Maria del Fiore

 

Duomo Santa Maria del Fiore
Deckengemälde in der Kuppel des Duomo Santa Maria del Fiore.

 

Bis ins 13. Jahrhundert genügten den Bewohnern Florenz ihr Baptisterium San Giovanni sowie einige kleine Kirchen zur Repräsentation. Erst 1294 entschloss man sich zum Bau eines Doms.

Der Bau sollte Ausmaße haben, wie sie die Toskana nie zuvor gesehen hatte. Der Entschluss kam jedoch nicht aus religiösem Impuls, sondern vielmehr aus dem Wunsch nach einem weithin sichtbaren Monument, als Konkurrenz zu Venedig und Pisa sowie dem 1229 begonnenen Dombau in Siena.

Der Duomo ist die drittgrößte Kirche Italiens und mit den Abmessungen von 153 m x 38 m monumental. Beeindruckend ist auch die Größe der Kuppel mit 45 m Durchmesser und einer Höhe von 107 m.

Nach der Besichtigung des Kirchenschiffs beschließen wir die Kuppel zu besteigen. Der Weg hinauf ist etwas beschwerlich, da es keinen Aufzug gibt. Vielmehr führt eine enge Wendeltreppe zur Aussichtsplattform. Runde um Runde schlängeln wir uns an entgegenkommenden Besuchern vorbei und gelangen unserem Ziel immer näher.

Alexander ist heute etwas ungeduldig und will schneller voran schreiten. Wir beschließen daher unterschiedliche Geschwindigkeiten zu gehen und uns oben zu treffen - geht ja eh nicht anderes. Dieser Entschluss stellte sich leider als folgenschwere Entscheidung heraus.

Duomo Santa Maria del Fiore
Blick über die Stadt

 

Etwa auf halbem Weg teilt sich der Weg in zwei Möglichkeiten. Einerseits kann man die nächsten Stufen erklimmen und zur Aussichtsplattform gehen. Der andere Weg führt zu einem Rundgang in der Kuppel. Alexander ist von der Nähe der Kuppelgemälde verzaubert und findet ein Motiv nach dem anderen, welches er unbedingt fotografieren muss.

Immer im Glauben, eh viel Vorsprung vor Karin zu haben. Doch mit der Zeit wird er immer unruhiger. „Wo bleibt Karin? Sie müsste doch schon längst hier vorbei kommen. Ist ihr vielleicht etwas passiert?” Einige Minuten später ist er so unruhig, dass er beschließt Karin zu suchen.

Also alle Stufen wieder hinunter laufen und etwas keuchend den unten stehenden Guide nach Karin fragen. Nicht gesehen - kein Ergebnis. „Ist sie vielleicht doch schon oben und wartet dort auf mich?” Die unzähligen Stufen der Wendeltreppe hinauf hastend, oft 2 Stufen auf einmal nehmend, erreicht Alexander in einer Rekordzeit die Aussichtsterrasse. Schwerst außer Atem, keuchend aber überglücklich findet er Karin - auch etwas beunruhigt - aber unversehrt.

PS: Karin hat Alexander leider am Rundgang nicht gesehen und ist einfach weiter gegangen. Oben angekommen wartete sie dann auf Alexander.

Nach obenKirche und Museum von Santa Croce

Santa Croce

 

Berühmt ist Santa Croce wegen seiner vielen Kunstwerke und der Grabdenkmäler berühmter Persönlichkeiten. Unter anderem findest Du hier das Grab von Michelangelo, das Grab von Machiavelli, das Grab von Giocchino Rossini und das von Galileo Galilei.

Die Heiligkreuz-Kirche ist die Florentiner Hauptkirche der Franziskaner. Sie wird auch als Pantheon von Florenz bezeichnet. Mit dem Bau von Santa Croce wurde 1295 nach einem Plan von Arnolfo di Cambio begonnen.

Einige Zeit später verlassen wir das beeindruckende Gebäude und tauchen wieder in den Trubel Florenz ein.

Nach obenDie weiteren Übernächtigungen in Florenz

Geprägt durch unsere Erfahrungen in der ersten Nacht im Hotel Lord Byron, legen wir bei der weiteren Herbergssuche weniger Gewicht auf unser Budget und wählen das Hotel Adriatico für die restlichen Tage in Florenz aus. Das nette Aparment und das reichhaltige Frühstück versüßen unseren weiteren Aufenthalt in dieser schönen Stadt.

zu den FAQs und den Kommentaren
Auf der letzten Seite dieses Reiseberichtes findest Du die Fragen unserer Besucher:innen, welche uns im Laufe der Zeit erreichten und Du hast auch selbst die Möglichkeit, einen Kommentar zu diesem Reisebericht zu hinterlassen.
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