Heute ist bei uns 4:00 Tagwache (so wie gestern beim Buddha-Zähneputzen). Wir fahren heute von Mandalay mit dem Schiff nach Bagan. Dieses Mal erklärt uns Soe, haben wir leider kein eigenes Schiff, sondern reisen mit anderen zusammen auf einem großen Schiff auf dem Ayeyarwadi.
Das Schiff legt pünktlich um 6:00 Uhr ab. Draußen ist es noch stockdunkel, denn die Sonne geht erst gegen 6:45 auf. Das Schiff hat ein Großraumkabine und eine Sonnenterrasse. Soweit so gut. Leider ist das Innendeck wie in einem Flugzeug angeordnet. Sehr eng, Sitzreihe um Sitzreihe und die Luft ist bereits jetzt, kurz nach der Abfahrt, schwül und verbraucht.
Zu allem Überdruss haben wir wieder einen Gang zwischen unseren beiden Sitzen. Na geh - wieso schon wieder? Um einerseits den Sonnenaufgang fotografieren und anderseits eine Zigarette rauchen zu können, begeben wir uns ans Sonnendeck.
Auch nicht sehr berauschend, keine Sessel, nur Stehplätze. Die Aussicht auf etwa 11 Stunden Fahrt entweder stehend an der frischen Luft oder im stickigen sitzend macht uns beide sehr unrund.
Hoppla! Da bringt doch einer der Matrosen 2 „Liegestühle” älterer Bauart aufs Deck. Nett. Doch halt! - jetzt stellt er ein kleines Schild noch darauf - 2.0000 Khats. Ah so läuft der Hase.
Wer etwas bequemer die 11 Stunden an Deck verbringen will, muss extra bezahlen. Nach kurzem Beratschlagen - stickig und eng oder frische Luft und stehen oder doch sitzen - entscheiden wir uns für die Zusatzgebühr und nehmen Platz in den Liegen.
Tuchverkäuferinnen |
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Der Sonnenaufgang ist wieder beeindruckend und Alexander würdigt ihn mit vielen Fotos. Dann wird es fad und eintönig. Das Schiff fährt mit konstanter Geschwindigkeit den Fluss entlang. Ab und zu ist ein Dorf oder eine Pagode am Flussufer zu sehen. Ansonsten ist nichts los. Nur die Sonne brennt unaufhörlich auf uns nieder und es wird immer heißer und heißer.
Es gibt am Oberdeck kaum Schatten und dieser ist engst besetzt. So verharren wir eine Zeitlang in der Sonne um dann abwechselnd für ein paar Minuten uns im schattigen Teil ein klein wenig abzukühlen. Die Stunden verrinnen nur langsam und uns ist faaaaaaaaad und heeeeeeeeeeiß! Selbst das Lesen kann an diesen Umständen nicht viel ändern.
2 kleine Abwechslungen werden uns geboten. Das erste Mal dreht das Schiff kurz zum Ufer bei, damit Obstverkäuferinnen ihre Ware anbieten können. Das zweite Mal, passiert ähnliches, nur sind dieses Mal die Tuchverkäuferinnen an der Reihe.
Beide Male bietet man uns ein nettes Schauspiel. Zuerst wird die Ware lautstark angepriesen und die Touristen versuchen herunterzuhandeln. Bei Handelseins wird die Ware und das Geld dem anderen zugeworfen. Sonst ist auf der ganzen laaaaaaaaangen Reise nix los - nur ur-heiß!
Kurz vor Mittag kommt Soe und bringt uns in einem extra von seiner Frau mitgegebenen Tupper-Geschirr einen burmesischen Aperitif. Dazu wird Mandalay Rum, Limonensaft und Honig vermischt und anschließend mit einem Sprite-ähnlichem Zitronensprudel ca. 1:3 aufgespritzt. Schmeckt sehr gut! Da wir aber bei Alkohol in der prallen Sonne unsere Bedenken haben, lassen wir es bei einem kleinen Pappbecher voll bewenden.
Um 16:45 legen wir verschwitzt, fix-fertig und um einen Sonnenbrand reicher in Bagan an. Auf der Fahrt im Auto zum Hotel können wir endlich ein wenig abkühlen. Das Thazin Garden Hotel ist wieder nett - zur Dekoration hängen kleine Schirmchen von der Decke - sonst nichts besonderes.
Unser erster Weg ist in die Dusche und danach ein wenig ausruhen. Das Hotel liegt direkt am Rande des Pagodenfeldes. Das Abendessen genießen wir direkt an einer mit etwa 1000 Kerzen beleuchteten Pagode statt. Danach ziehen wir gerne uns aufs Zimmer zurück, denn morgen ist unsere Ballonfahrt über Bagan und da heißt es wieder früh aufstehen. Gute Nacht!