Tipps für (Viel)-Flieger

Nicht jeder kann sich den Luxus von Business oder First Class Tickets leisten. Kann man beim eigenem Urlaubsflug noch selbst die Entscheidung treffen, entscheiden bei dienstlichen Flügen die Firmen-Richtlinien über einen Platz in der „Edel-” oder „Holz-” Klasse. Auf Grund der drastischen Preisunterschiede und des permanenten Zwanges Kosten zu reduzieren, entscheiden sich viele Unternehmer für die billigere Klasse.

Der „Füllstand” im Geldbörsel bedingt leider - gerade bei längeren Flügen, oft auch noch mit Zeitverschiebung - dass Du gerädert am Ziel ankommst. Damit dies nicht zwangsläufig so sein muss, haben wir Dir ein paar Tipps aus unseren persönlichen Erfahrungen zusammen gestellt.

Nach obenFenster- Mitte- oder Gangplatz?

Klar, der Platz am Fenster hat den Vorteil der schönen Aussicht.Aber das war's dann auch schon wieder mit den Vorteilen. Ein klein wenig mehr Beinfreiheit? No! Aufstehen können, ohne andere Mitflieger stören zu müssen? No! Diese Vorteile sind dem Platz am Gang vorbehalten und so auch unsere Präferenz. Der Platz in der Mitte fehlt noch? Na ja, wenn Du Dich wie in eine Sardinendose eingequetscht fühlen möchtest, dann bist Du richtig hier. Ansonsten lieber Finger weg von Mittelplätzen.

Nach obenEntspannen?

Eigentlich sollten Schuhe in Flugzeugen verboten werden, oder bist Du anderer Ansicht ? Ok ist etwas radikal, aber dieses Verbot hätte den Vorteil, dass es zumindest unsere Füße von Anfang an bequem haben. Das möglicherweise verstärkte Schlafbedürfnis auf Grund des aus den Schuhen ausströmenden Stickoxyds geht schnell wieder vorbei. Die Klimaanlagen im Flugzeug sind heute schon sehr leistungsstark.

Dicke Socken statt Pumps oder Schnürschuhen erlauben einfach mehr Entspannung. Auch ein U-förmiges Nackenkissen (gibt es aufblasbar für die Tasche) ist oft um vieles bequemer als die Kissen, welche die meisten Fluglinien zur Verfügung stellen. Das U-Kissen stützt den Kopf viel besser und verhindert außerdem den unschönen Anblick eines wegen erschlaffter Gesichtsmuskulatur leicht geöffneten Mundes, aus welchem neben Schnarchgeräuschen auch ein wenig Speichel entweicht. Also nicht wie her mit so einem Anti-Sabber-Pölsterchen!

Nach obenBewegung zwischendurch?

Eindeutige Antwort: JA und das so oft wie möglich. Viele Fluggäste scheinen nur dann aufzustehen, wenn sie (mal) müssen. Unserer Meinung nach ist dies auf längeren Flügen sicher zu wenig. Alle 1 bis 2 Stunden aufstehen, dehnen, strecken - wirkt Wunder für das persönliche Wohlbefinden. Ok, manchmal sieht dies ein wenig seltsam aus, wenn man im Toiletten-Bereich des Flugzeugs steht und einen Katzenbuckel nach dem anderen macht. Aber was ist wichtiger: das eigene Wohlbefinden oder die Meinung von Unbekannten?

Dieses kleine „Bewegungsprogramm” haben wir im Reisemagazin GEO SAISON gefunden:

FußpumpeFüsse flach auf den Boden stellen. Abwechselnd (etwa im Sekundenrhythmus) Hacken und Zehen heben und wieder auf den Boden drücken. (60mal)regt die Wadenmuskulatur an, dadurch wird das abgesackte Blut wieder hochgepumpt
BeinstellerKnie abwechselnd beugen, bis die Hacken unter dem eigenen Sitz sind, dann so weit wie möglich strecken, als wolltest Du jemandem ein Bein stellen. (10mal)lockert das versteifte Kniegelenk, bringt Schwung in die Muskeln
NasenstüberAbwechselnd das linke und rechte Knie in Richtung Nase heben. (10mal)lockert Hüftgelenke und -muskeln
BauchtanzSetz Dich aufrecht hin, Schultern hängenlassen. Spanne den Bauch an und versuche, den Rücken mit dem Bauch in die Rückenlehne zu drücken. Dann den Bauch so weit wie möglich herausstrecken. (8mal)hält die Lendenwirbelsäule beweglich
BaumkratzerLehne Dich zurück und stell Dir vor, die Rückenlehne sei ein knorriger Baum, an dem Du Dir den Rücken kratzen willst. Schiebe dazu den Rücken mit minimalen Bewegungen seitlich hin und her. (20mal)lockert die Brustwirbelsäule
UmguckerDen Kopf einige Male langsam nach den Seiten drehen und dazwischen das Kinn auf die Brust drücken. Nie kreisen - das kann Kopfschmerzen auslösen. (8mal)lockert die Halswirbelsäule
SchulterkreiselHier ist Kreisen erwünscht. Schultern vorne heben und nach hinten runterziehen. (20mal)wirkt der gekrümmter Sitzhaltung entgegen
Grosser SeufzerAufrecht sitzen, Füsse flach auf den Boden stellen, Ellbogen zu den Seiten wegstrecken. Hände kräftig gegeneinander drücken und die Luft durch die gespannten Lippen mit einem leisen »fffffffffff« entweichen lassen. (10mal)aktiviert die Atmung

 

Nach obenSparen?

Sparen, das haben wir bereits weiter oben erledigt (beim Ticketkauf). Hier geht es jetzt ums Trinken und da ist sparen fehl am Platz. Das etwa 2- bis 3-fache von dem, was man üblicherweise von den freundlichen Flugbegleiter:nnen angeboten bekommt, ist unserer Meinung nach optimal. Im Flugzeug herrscht so geringe Luftfeuchtigkeit, dass regelmäßig trinken enorm wichtig ist. Einfach bei jedem Angebot zwei Getränke bestellen - das wird zwar nicht immer gern gesehen - ist aber sicher besser als selbst durstig zu sein.

Sollten die fleissigen Flugbegleiter:innen gerade ein wenig länger pausieren, dann spricht nichts gegen den eigenen Gang zur Bordküche. Abfuhr haben wir dabei noch nie erhalten. Alkohol und Kaffee belasten den Körper stark und sollten als Genußmittel (das sind sie auch!) konsumiert werden und nicht als Zwischendurch-Durstlöscher. Dieser ist Wasser und sonst nix. Faustregel: Pro Flugstunde min. ¼l Wasser trinken.

Noch ein paar erklärende Worte, warum Alkohol und Kaffee gerade im Flugzeug schädlicher sind als am Boden: Alkohol senkt die Sauerstoffsättigung des Blutes. Das Ergebnis spürst Du sonst erst nach der Ankunft, denn die Flughöhe verzögert die Wirkung des Alkohols zusätzlich erheblich. Das Koffein in Kaffee und Schwarzem Tee entwässert.

Nach obenMit der Zeit gehen?

Von Europa aus gibt es 2 Richtungen für Langstreckenflüge: Westen (Richtung USA) oder Osten (Richtung Asien). Einmal fließt die Zeit voraus, in der anderen Richtung fließt sie zurück.

Nach Westen: Bleib wach! Da die meisten Flüge in die USA am Morgen oder Vormittag starten, kommst Du am Nachmittag (Ortszeit) an. Egal, auch wenn Dein Körper felsenfest davon überzeugt ist, dass es schon tiefe Nacht ist, halte Dich tapfer wach und gehe nicht vor 21 Uhr Ortszeit schlafen. Die Belohnung für diesen Kraftakt folgt am nächsten Morgen: die Zeitumstellung ist fast „erledigt”.

Nach Osten: Schlafen! Hier geht es häufig in die Nacht hinein. So schön auch ein Sonnenaufgang im Flugzeug aussieht, versuche, wenn es irgend möglich ist, den ganzen Flug zu verschlafen. Einzig das Frühstück solltest Du nicht auslassen. Je mehr Du schläfst, desto besser ist es. Denn wenn Du am Morgen (Vormittag) landest, liegt fast ein ganzer Tag vor Dir, den es zu überstehen gilt.

Auch wenn es schwieriger ist, versuche möglichst sofort mit der „neuen” Zeit zu leben. Vielleicht ist Dir beim Lesen dieser Zeilen ein kleiner Widerspruch aufgefallen. Weiter oben schreiben wir von „regelmäßig bewegen” und „häufig viel trinken”, wenn es aber Richtung Osten geht, steht auf einmal „möglichst viel schlafen” geschrieben. Stimmt, Du hast Dich nicht verlesen. Erklären, warum es trotzdem funktioniert, können wir Dir aber leider auch nicht.

Das war es für heute, guten Flug und komm gut wieder Heim!

Nach obenBisher gibt es für diese Seite 4 Kommentare

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Jo Gerner
schrieb am 17. April 2008

gut geschrieben diese Zeilen werde versuchen die Zeilen bei meinem nächsten Flug nach L.A. zu beachten!
ob es funktioniert schreibe ich!

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Michael
schrieb am 17. Juli 2012

Noch ein Tipp zum Sparen: Getränke- und Lebensmittelpreise sind in der Ankunftshalle meist viel günstiger als in den Abflugshalle. Hier bezahlt man gut und gerne mal den doppelten Preis.

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Helmut aus Kevelaer (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 18. März 2014

... ich hab auch schon mal gelesen, das Tomatensaft gut sein soll. Warum?
hab ich leider vergessen - Ohne Vodka.

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rainer
schrieb am 21. März 2018

Es mag vielleicht komisch klingen, aber die Definition einer Flugverspätung war bis noch vor kurzem ziemlich strittig. Zwar regelt die EU-Verordnung für Fluggastrechte, welche Rechte und Pflichten für Reisende und Airlines bei Flugverspätungen gelten. Trotzdem war es jahrelang durch eine fehlende Definition für den Begriff Flugverspätung immer wieder zu Gerichtsverfahren gekommen.

 

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