Das Belvedere - ein äußerst geschichtsträchtiges Gebäude in Wien.
Das wohl wichtigste Ereignis fand 1955 statt und war die Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrag. Am 15. Mai unterzeichneten im Marmorsaal des Oberen Belvedere die Außenminister der alliierten Staaten - Sowjetunion, Vereinigte Staaten von Amerika, Frankreich und England - sowie der damalige österreichische Außenminister Leopold Figl den Österreichischen Staatsvertrag. Dieser gab Österreich seine Neutralität und Unabhängigkeit wieder.
Die historischen Worte „Österreich ist frei” von Außenminister Leopold Figl sind unvergesslich - wenn auch nicht ganz sicher gestellt ist, ob Figl diese Worte wirklich vom Balkon aus oder schon bei der Unterzeichnung in den Räumlichkeiten aussprach.
Das Obere Belvedere |
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Südseite |
Prinz Eugen von Savoyen - der „kleine Kapuziner”, so wurde er von seinen Soldaten genannt - war bereits mit 25 Jahren Feldmarschall und zählt zu den bedeutendsten Feldherrn der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Auch gehört er zu den wichtigsten Mäzenen seiner Zeit. Als solcher ließ er sich (damals noch außerhalb der Stadt, unweit des Kärtner Tors) in den Jahren 1714 bis 1736 von Johann Lukas von Hildebrandt eine Sommerresidenz erbauen.
Genau genommen handelt es sich dabei sogar um zwei Schlösser (das Obere und das Untere Belvedere), welche durch einen Schlosspark verbunden sind und zu Recht unter den schönsten Barockanlagen der Welt genannt werden.
Als Montesquieu einmal nach Wien reiste und die Hofburg und das Belvedere gesehen hatte, erklärte er, dass es angenehm sei, in einem Land zu verweilen, in dem die Untertanen besser als ihre Herrscher untergebracht seien.
Wir beginnen unseren Spaziergang beim Mitteleingang (gleich neben dem Oberen Belvedere). Doch bevor wir noch das Belvedere betreten können, werden wir „als Touristen” - vielleicht wegen der Fototaschen - erkannt. Der Mensch vor dem nebenan liegenden Gasthaus, ruft uns in seinem besten Englisch freudestrahlend zu, dass wir doch nachher zu ihm ins Lokal Abendessen kommen sollen. Wir finden die Tageszeit nicht ganz passend - es ist gerade 15:30 - aber das macht nichts. Alexander ruft freundlich „Perhaps!” zurück und wir betreten die Anlage.
Unser Spaziergang führt uns zuerst zur Vorderseite des Oberen Belvederes. Von hier aus haben wir einen wunderbaren Ausblick über Wien. Vor uns liegt der prachtvolle Schlosspark mit seinen vielen Stiegen, Skulpturen und Blumenbeeten. Wir schlendern ein wenig hindurch und genießen die Vielfalt der verschiedenen Blumenbeete. Dann bewegen wir uns wieder zurück zum Oberen Belvedere.
An die Südseite des Oberen Belvedere grenzt ein großer künstlicher Teich, dessen geschwungener Steineinfassung wir folgen und so zum Südtor kommen. Links davon befindet sich der botanische Garten, der unser nächstes Ziel ist.
Botanischer Garten |
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Kuhschelle / Pulsatilla |
Der botanische Garten der Universität Wien (kostenloser Eintritt) und der Alpengarten (Eintrittsgebühr) wurden 1754 von Kaiserin Maria Theresia und Gerhard van Swieten, ihrem Leibarzt, angelegt. Der Garten quillt von einer Vielzahl an heimischen Pflanzen über.
Karin kann sich an den vielen Heil- und Nutzpflanzen kaum satt sehen, während Alexander ein wenig gelangweilt nebenher schlendert. Der Garten ist von einer alten Ziegelmauer umgeben, was ihm eine sehr heimelige Atmosphäre gibt, fast wie ein verwunschener Ort.
Um diese Zeit - es ist Anfang April - sind hauptsächlich diverse Frühlingsblumen zu sehen, die sich wie schutzsuchend vor etwaigen späten Frösten dicht an den Boden schmiegen. Ihre zarten Farben erlauben unseren Augen, sich nach und nach wieder an kräftiges Bunt zu gewöhnen. Besonders bemerkenswert ist ein Bereich, welcher der pannonischen Trockenvegetation gewidmet ist und den Titel „Flora von Österreich” trägt.
Nach etwa einer 1 Stunde sind wir ein wenig müde und beschließen die Heimreise anzutreten.
PS: Beim Verlassen des Belvederes sehen wir wieder den freundlichen Menschen, welcher uns zu Anfang unseres Rundgangs zum verfrühten Abendessen eingeladen hat. Jetzt spricht er uns nicht mehr an. Vielleicht ist ihm in der Zwischenzeit das Kennzeichen unseres Autos aufgefallen, welches uns als „Einheimische” entlarvt .
Eintrittspreise, aktuelle Ausstellungen / Sammlungen und viele weitere Informationen zum Belvedere findest Du in deutscher und englischer Sprache auf der Seite Österreichische Galerie Belvedere. Die Homepage Der Botanische Garten der Universität Wien entführt Dich ins Reich der Blumen und Pflanzen.
Weitere Fotos des Belvedere findest Du in unserem Fotoalbum .
Eveline (E-Mail-Adresse bekannt) |
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Julia |
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