Deine erfolgreiche Gehaltsverhandlung

30 Minuten für Ihre Gehaltserhöhung so lautet der Titel eines Buches von Martin Wehrle, welches ich mir als Urlaubslektüre von einem netten Arbeitskollegen ausgeborgt und - ich gestehe es - nicht allzu viel davon erwartet habe. Was soll schon in so kurzer Zeit „Weltbewegendes” passieren?

Mitnichten! Das kleine Büchlein stellt gut komprimiert viele wichtige Themen rund um eine Gehaltserhöhung zusammen. Angeregt durch dieses Buch begann ich Ideen/Denkanstöße zu sammeln und hier zu dokumentieren.

Nach oben1. Über Geld spricht man doch

Nach oben2. Wert und Wertschätzung

Nach oben3. Wie und wann - so packt man's an

Nach oben4. Die Macht der Argumente

Vermeide Argumente wie die folgenden, denn solche Argumente gehen nach hinten los!

„Alles wird teurer. Es ist Zeit für eine Gehaltserhöhung.”
Die Firma ist nicht das Sozialamt.
„Seit 3 Jahren habe ich keine Gehaltserhöhung bekommen. Jetzt bin ich dran.”
Wenn sich Deine Leistung nicht verändert hat, warum soll die Firma jetzt mehr bezahlen?
„Entweder mehr Gehalt oder ich gehe.”
Reisende soll man nicht aufhalten. Wie lange wirst Du nach der Gehaltserhöhung in der Firma bleiben?
„XXX verdient um € 300.- mehr. Das will ich jetzt auch haben.”
Nur weil XXX überbezahlt ist, hast Du leider noch nicht den gleichen Anspruch.
„Die Firma baut schon wieder ein neues Gebäude. Jetzt bin ich dran.”
Wer mit dem Zaunpfahl winkt, muss damit rechnen, aufgespießt zu werden. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?
„Mehr Geld oder ich mach Dienst nach Vorschrift.”
Erpressung? Du kündigst an, bei vollem Gehalt nur mehr die halbe Leistung zu erbringen? Klingt das nach einem Mitarbeiter, der sich voll für die Firma einsetzt?

 

Wenn es Dir gelingt, Deine Gehaltsverhandlung als lohnende Investition für die Firma zu verkaufen, dann stehen Dir alle Türen offen. Diese Argumente unterstützen Dich dabei.

„Die Firma spart Geld durch mich!”
Halte in Deinem Leistungstagebuch jeden gesparten Euro fest wie z.B. Du tust Arbeit, für die vorher Honorar ausgegeben wurde oder Vermittlung von gefragten Arbeitnehmern (Headhunter eingespart).
„Ich bringe der Firma zusätzliches Geld!”
Einnahmen können z.B. sein: neue Aufträge, neue Kunden, neue Dienstleistungen, Veröffentlichung in Fachzeitschriften (kostenlose Werbung).
„Die Firma profitiert von meiner besseren Qualifikation!”
Erlerne schon heute Wissen, das Deine Firma morgen brauchen wird. z.B. Fremdsprachen.
„Ich habe meine Leistung und meine Verantwortung erweitert!”
Übernimm z.B. Tätigkeiten die wichtig sind, aber niemand tun möchte.

 

Nach oben5. Das Gehaltsgespräch

Nach oben6. Killerphrasen kontern

Beim Antworten auf Killerphrasen bleib immer sachlich und freundlich (kein Öl ins Feuer gießen), nimm Deinen Chef ernst und betone wenn möglich die Einigkeit mit Deinem Chef.

„Die Firma kann sich das bei der derzeitigen Wirtschaftslage nicht leisten!”
Interessante Antwort - nicht Dein Chef sondern „die Firma” ist gegen Deine Gehaltserhöhung. Wichtig ist, dass Du im Vorfeld recherchiert hast. Dann kannst Du z.B. mit „Ich stimme Ihnen zu. Letztes Jahr haben lag unsere Umsatzrendite bei 2%, nun haben wir 5% erreicht. Zu dieser Steigerung habe ich einen Teil beigetragen.” oder wenn die Firma wirklich in den Miesen steckt „Stimmt unsere Firma steckt in der Krise. Ist es nicht gerade jetzt sinnvoll jene Mitarbeiter zu fördern, die Geld für die Firma einsparen? (Leistungsmappe!)” antworten.
„Vielleicht nächstes Jahr …”
Hier steckt bereits ein kleiner positiver Teil in der Aussage des Chefs - er kann sich eine Erhöhung vorstellen. Eine mögliche Antwort ist „Danke, dass Sie sich eine Gehaltserhöhung vorstellen können. Gerne können wir über einen 2. Erhöhungsschritt in 12 Monaten sprechen. Heute geht es mir um den 1. Schritt. Ich habe für unsere Firma … (Leistungsmappe)”.
„Das würde die Gehaltsstruktur sprengen!”
So was wie eine unverrückbare gerechte Gehaltsstruktur habe ich noch in keiner Firma gesehen. Als Antwort empfehle ich „Gehälter sollen gerecht sein, da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Mit gerecht meinen Sie sicher leistungsgerecht? (und nun folgt wieder die Aufzählung der eigenen Leistungen für die Firma)”.
„Ich würde ja gerne, aber mein Chef will nicht!”
Grandiose Antwort: Er ist der Gute, aber sein Chef - der Böse - verhindert Deine Gehaltserhöhung. Nimm den Ball auf und spiegle Deinem Chef die Situation. „Danke, dass Sie meine Leistung erkennen und mein Gehalt erhöhen. Lassen Sie uns gemeinsam einen Weg suchen, wie wir Ihren Chef überzeugen können.”

 

Nach oben7. Gehaltspoker im Vorstellungsgespräch

„Mindert eine hohe Gehaltsforderung meine Chance auf den neuen Job?”
Nein, billige Bewerber sind wie Sonderangebote - verbilligte Ware hat oft Schönheitsfehler, ist nicht mehr am letzten Stand oder bereits abgelaufen.
„Im Vorstellungsgespräch spricht man über Monatsgehälter.”
Nein, es kommt allein aufs Jahresgehalt an!

 

Nach oben8. Die Todsünden im Gehaltsgespräch

Der Link führt Dich direkt zum Angebot auf Amazon (bezahlter Link).
30 Minuten für Ihre Gehaltserhöhung

 

Strebe immer nach einer Win-Win-Lösung. Beide Teile sollen profitieren, daher musst Du Deinen Chef davon überzeugen, dass eine Gehaltserhöhung zukünftig auch für das Unternehmen vorteilhaft ist!

Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Welche Strategie wendest Du bei Deinem aktuellen/nächsten Gehaltserhöhungsgespräch an? Wir freuen uns auf Deinen Kommentar!

Nach obenBisher gibt es für diese Seite 3 Kommentare

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Oliver Scheffler (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 10. Mai 2011

Guten Tag,
die Tipps die hier zu lesen sind find ich klasse, nur ist es in der heutigen Zeit wiederum ein Tanz auf dem Drahtseil seine Forderungen als "kleine" Arbeitskraft so wehement Darzustellen und um gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, auch wenn derjenige überdurchschnittliche Leistungen bringt. Ich bin als Angestellter mehr als 15 Jahre auf einer Gehaltsstufe gestanden.

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DieAntwort42
schrieb am 9. August 2016

Warum sollte man nicht über Kollegen sprechen? Wenn man beispielsweise mit Hilfe des Betriebsrats einen Gehaltsvergleich durchgeführt hat und dabei heraus kam, dass man für dieselbe (oder sogar weniger) Arbeit weniger Geld bekommt, dann sollte man das doch erwähnen dürfen? Mit welchem Argument könnte der Chef dagegen halten?
Pardon, ich meinte natürlich: Oder sogar MEHR Arbeit...

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Alexander Pöschel (Admin)
schrieb am 9. August 2016

@DieAntwort42: Meiner Erfahrung nach "hilft" der Vergleich mit KollegInnen leider gar nix. Verdient man selbst weniger, kann das schnell in Neid enden, verdient man mehr, ist dies vielleicht eine schöne eigene Bestätigung, aber die/der Andere ist vielleicht nicht mehr sehr happy.

Auch die Argumentation dem/der ChefIn gegenüber "... der/die Andere verdient für die gleiche Arbeit mehr ... ich will das auch haben" hilft meiner Erfahrung nach, gar nix. Warum soll die Firma Dir für die gleiche Leistung, welche Du gestern gebracht hast, heute mehr Geld zahlen? Dafür gibt es keinen Grund, sorry. Wer jetzt mit "Alle Leute sind gleich und sollen gleich bezahlt werden" argumentiert, liegt meiner Meinung nach nicht richtig.

Das Gehalt hängt von der eigenen Leistung UND vom Zeitpunkt, zu dem Du der Firma begetreten bist, ab. Je wichtiger es der Firma ist, Dich zu beschäftigen, desto mehr wird sie Dir bezahlen.

 

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