Eisenhower-Prinzip

Jeder hat bestimmte Vorlieben für seine Reihenfolge der Abarbeitung von Zielen und Aufgaben. Weit verbreitet und oft gesehen sind diese Methoden:

Bitte denke kurz über Deine im Alltag bevorzugte Methode nach.

Die Kunst, Wesentliches vom Unwesentlichen zu unterscheiden, ist ein Erfolgsfaktor. Der amerikanische General und spätere Präsident Dwight D. Eisenhower gab einem simplen Prinzip, das Dir bei dieser Aufgabe hilft, den Namen.

Möglicherweise orientierst Du Dich heute bei Deiner Arbeit an Deinen Vorlieben, dem Druck anderer oder an Zufällen, welche Tätigkeiten Du als erstes ausführst. Für Deinen Erfolg (daran misst Dich Dein Vorgesetzter) zählen aber einzig und allein die wichtigen Aufgaben.

Das Eisenhower-Prinzip (auch Eisenhower-Fenster genannt) wurde genau für diesen Zweck geschaffen. Sein wesentlicher Vorteil liegt in seiner Einfachheit. Wenn Du es in Deinem Bewusstsein verankerst, hast Du bereits die Grundlage für erfolgreicheres Arbeiten gelegt.

Nach obenWie funktioniert das Eisenhower-Prinzip?

Du teilst Deine Aufgaben und Ziele nach zwei Kriterien:

Nach obenWas bedeutet aber »Wichtig« und »Dringend«?

Wichtigist sachlich zu verstehen. Wichtige Aufgaben verbessern den Betrieb oder bringen Dich einem Ziel näher. Sobald diese Arbeiten erledigt sind, bestehen (oft geringe aber andauernde) Vorteile bzw. keine Nachteile mehr.
Dringendist zeitlich zu verstehen. Dringende Aufgaben sind terminiert. Bei Fristeinhaltung entsteht (oft hoher, einmaliger) Nutzen bzw. wird ein Schaden verhindert.

 

Nach obenDas Eisenhower-Prinzip

So gelangst Du zu 4 verschiedenen Aufgabengruppen:

wichtig in Deinen
Zeitplan aufnehmen
sofort tun
unwichtig Nein sagen und
ab in den Papierkorb
delegieren
  nicht dringend dringend

 

Typische Tätigkeiten für jeden Quadranten sind:

wichtig
Quadrant der Qualität

Strategie
Innovation
eigene Weiterbildung


Quadrant der Notwendigkeit

Krise
Notfall
End-Termin-Hektik

unwichtig
Quadrant der Verschwendung

Teil der Infoflut
Gefälligkeiten
Triviales


Quadrant der Täuschung

Tagesgeschäft
viele Täuschungen
unangemeldete Besucher:innen

  nicht dringend dringend

 

Mit dieser Entscheidungsmatrix kannst Du nun leicht auswählen, was Du als nächstes erledigen wirst:

  1. Alle Aufgaben, die sowohl unwichtig als auch nicht dringend sind, wirfst Du in den Papierkorb oder sage nein.
  2. Sind die Aufgaben zwar unwichtig aber dringend, dann delegiere sie.
  3. Die wichtigen Aufgaben, die nicht dringend sind, übertrage in Deine Zeitplanung und sorge dafür, dass Du sie zur rechten Zeit tatsächlich anpackst.
  4. Die Aufgaben, die jetzt wichtig und dringend sind, die packst Du jetzt an!

Nach obenIch traue mich nicht, Aufgaben gleich in den Papierkorb zu werfen. Gibt es Alternativen?

Dann probiere Folgendes: Lege Dir einen Stapel mit „Sonderaufgaben” an und staple die nicht wichtigen und nicht dringenden Aufgaben chronologisch auf diesem. An diesem Sammelsurium arbeitest Du nur dann, wenn Du wirklich nichts Besseres zu tun hast.

Nimm das älteste Stück zur Hand (ganz unten) und entscheide endgültig: Papierkorb oder Abarbeiten? Alle 8 Wochen nimm ca. ein Achtel dieses Stapels von unten weg und entsorge es ungelesen im Papierkorb. Wenn Dein Handeln so lange nicht notwendig war, dann war es wirklich eine unwichtige Sache.

Nach obenFür wen ist diese Methode nun geeignet?

Grundsätzlich kann jeder von der Anwendung von Zeitmanagement-Prinzipien profitieren. Seien es Student:innen, die in kürzester Zeit große Mengen an Lernstoff bewältigen müssen und gut eine Methode brauchen können, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, oder Familienmanager:innen, die immer tausend Dinge zu erledigen und nie genug Zeit dafür haben. Auch ihnen kann das Prinzip helfen, den Überblick nicht zu verlieren.

Und natürlich ist Zeitmanagement ganz klar etwas für Führungskräfte bzw. für alle, die beruflich eine höhere Position innehaben oder anstreben. Manager in großen, internationalen Unternehmen müssen ihre Zeit gut einteilen können, um möglichst viel umzusetzen und sich nicht zu verzetteln. Ohne ein effektives Zeitmanagement ist das gar nicht möglich.

Nach obenZeitverwendungsinventar

Zum Abschluss des Kapitels kannst Du wieder Dein Zeitverwendungsinventar her nehmen und in der Spalte W/D jene Tätigkeiten markieren, bei denen Du das Eisenhower-Prinzips anwenden wirst.

Nach obenBisher gibt es für diese Seite 11 Kommentare

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raimund
schrieb am 11. März 2005

Alles, was sie über Zeit schreiben, hat für meine bisherige Arbeit als Banker gestimmt. einen satz habe ich vermisst: bei allem handeln sollte sich jeder mensch überlegen, dass er nicht nur seine arbeitszeit, sondern auch seine lebenszeit verbringt. er selbst kann entscheiden, womit er dies tun will. nach dieser frage rutschen viel aufgaben zu "unwichig" ab. Was ganz anderes ist es, sich klar zu machen, dass Zeit eine Illusion ist. Alles, was geschieht, geschieht nur im Jetzt ! Wer den Moment, jeden Moment, genießt, wird feststellen, dass es immer mehr davon gibt, dass er immer mehr zeit hat, weil er die zeit nicht mehr füllen muß.

liebe grüße
raimund

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E. (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 11. März 2005

ich suchte gerade Pflanzen ... und stöberte ein wenig. u.a. auch über "eisenhower"

;-)

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Canisin
schrieb am 19. Dezember 2005

Sehr gute Seiten, klar strukturiert und sehr hilfreich. Der Kommentar von Raimund ist wirklich sehr vor treffend formuliert! Dem kann ich nur zustimmen.
Liebe Grüße, Canisin

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Wolfgang
schrieb am 29. Oktober 2006

Nach dem Lesen musste ich drüber nachdenken, wie die Aufgaben meines Arbeitstages typischerweise verteilt sind - und dabei feststellen, dass der Anteil im rechten unteren Quadranten fast schon überwiegt.

Ein - wie ich glaube - heute typisches Problem. Alles ist scheinbar dringend und wichtig, niemand macht sich mehr darüber Gedanken welchen Nutzen eine Aufgabe wirklich für das Unternehmen hat.

 

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Maike
schrieb am 17. Juni 2009

Eine schöne Seite! Sinnvoll und interessant aufgebaut und dazu auch noch praxisnah. Gerade für Schüler ist sie sehr praktisch. Sie bietet einen guten Zugang zum Stoff!

Ein Hinweis an meine Schüler der BSR:
Gute Seite gefunden! Inhalte umsetzen: Ja! Schlicht rauskopieren: Nein!

Viele Grüße
Maike Orth

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Agnes
schrieb am 19. Februar 2010

Lieber Raimund
Ich wollte eigentlich nur das Prinzip nachlesen und sah Dein Kommentar. Wie wahr Deine Aussage doch ist. Ich denke genau gleich. Ich hoffe, dass Dir die Umsetzung auch gelingt.
Ich wünsche viel Erfolg beim leben des Lebens.
Herzlichst, Agnes

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Hannes
schrieb am 6. Februar 2011

Ich habe ein Verständnisproblem mit den beiden unteren Quadranten. Demnach würde ich eine unwichtige Aufgabe delegieren, sofern sie nur dringend ist - während dieslbe Aufgabe schnurstraks in den Papierkorb wandert, wenn sie nicht dringend ist. Das ist ziemlich unlogisch. Der Grad der Dringlichkeit sollte doch Orthogonal zur Wichgtigkeit sein, womit sich aber die Frage ergibt, wieso dieselbe Aufgabe, deren Bearbeitung dasselbe Ergebnis erzeugt, im Dringend-Fall überhaupt bearbeitet werden muß?

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Alexander Pöschel (Admin)
schrieb am 6. Februar 2011

Servus Hannes,
ich vermute Dein Trugschluss ist, dass Du zwischen der Dringlichkeit und der Wichtigkeit ein fixes Verhältnis (Orthogonal) annimmst. Dem ist leider nicht so.
Weiters ist bei der Einteilung "wichtig/unwichtig" und "eilig/hat Zeit" wichtig, dass Du immer den Bezug zu Deinen Zielen herstellst und die Kategorisierung nicht auf "die Firma", "die Welt" oä. beziehst. Nur Du und Deine Ziele sind prior.
Das Eisenhower-Prinzip ist vordringlich dazu da zu wissen, was man als nächstes tun muss. Also kehre bitte Deine Denkweise um. Es ist nicht so wichtig zu wissen, was Du NICHT tun sollst, es ist viel wesentlicher, dass Du erkennst WAS Du als nächsten tun wirst.
LG, Alexander

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Alex (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 26. August 2013

Covey bringt das Eisenhower Prinzip in seinem Buch 7 habits of highly effektive people ziemlich gut auf den Punkt, allerdings ist dabei immer die Schwierigkeit in den Quadranten der Qualität einen langfristigen Übergang zu finden. Das ist wirklich die wahre Kunst an den wichtigen Aufgaben und damit an seiner Lebensvision proaktiv zu arbeiten.

Gruß
Alex

 

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F. Reich (Telefontraining Führungskräftetraining) (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 19. November 2013

In unseren Führungskräftetrainings haben wir immer wieder festgestellt, wie hilfreich das Eisenhower-Prinzip für das eigene Zeitmanagement ist. Die Magie, um wirklich etwas zu verändern, liegt im Quadranten wichtig/nicht dringend. Denn hier finden z. B. Planung und Strategiearbeit statt. Nur durch solche Tätigkeiten kann eine dauernde Überfüllung des Quadranten wichtig/dringend verhindert werden.

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Peter2 (E-Mail-Adresse bekannt)
schrieb am 21. April 2016

Den Cluster "Unwichtig" zu teilen ist irgendwie seltsam.
a) Wenn es unwichtig ist, dann interessiert mich die Dringlichkeit nicht - dann ist es jetzt unwichtig und in einem Monat noch immer.
b) Auch das "Delegieren" ist so eine Sache - "ich" bin toll und mache die wichtigen, dringenden Dinge; meine Untergebenen sollen den wertlosen Plunder machen. Keine gute Führungs- und Motivationsmethode ..

 

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