Nachdem wir auf unseren Reisen - und nicht nur da (siehe über uns) - gerne zweisam einsam sind, wählen wir für den ersten Teil unserer Reise ein Arrangement „9 Tage Mietauto mit Übernachtung in ehemaligen englischen Herrenhäusern”. So können wir unseren Tagesrhythmus selbst bestimmen und genau jene Dosis Land und Leute konsumieren, die uns angenehm ist.
Der zweite Teil unserer Reise findet in London statt. Dort haben wir ein Zimmer in einem netten Hotel im Herzen der Stadt gemietet, von dem aus wir unsere Runden durch die Stadt starten.
Karin im Mietauto |
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Achtung: das ist die Beifahrerseite! Als Driver hat Alexander fungiert. |
„Achtung: Auf der A1 kommt Ihnen ein Geisterfahrer entgegen” - „Was heißt einer? Hunderte!”. Dieser Witz ist uralt, aber für jemand, der so wie ich normalerweise auf der rechten Straßenseite fährt, ist das Autofahren in England eine neue Erfahrung. Dazu kommt noch das ungewohnte Mietauto und fertig ist der Salat.
Karin als Beifahrerin erlebt in den ersten Stunden so manchen ungewollten Adrenalinstoss. Einmal weil Alexander etwas zu weit links auf der Straße fährt und dabei die parkenden Autos fast mitnimmt (es geht sich aber immer aus!), ein anderes Mal beim links Abbiegen, wo er fast die falsche Straßenseite benutzen will. Nach einiger Zeit gewöhnen wir uns beide an Alexanders anderen Fahrstil und die vielen „Geisterfahrer”.
Erwähnenswert sind die einheimischen Straßenbenützer: Diese sind immer tolerant. Auch gegenüber vermeintlichen Landsleuten (wir haben auf dem Mietauto ein normales englischen Kennzeichen und sind somit nicht als Ausländer erkennbar). Nie werden wir angehupt. An eines kann sich Alexander als Fahrer die ganze Reise lang jedoch nicht gewöhnen: Jedes mal, wenn er in den Rückspiegel blicken will, blickt er nach rechts - aber dort ist keiner!
Vom Flughafen führt unser Weg zuerst in den Süden. Die Isle of Wight ist unser erstes Ziel. Wir nehmen die Fähre von Southampton aus und genießen, nicht selbst fahren zu müssen. Während der Überfahrt bläst ein rauer Wind um unsere Ohren und die Sonne scheint uns warm ins Gesicht. Viele bunte kleine Segelboote kreuzen unsere Route, während das „Festland” langsam kleiner wird. Es ist ein idyllischer Anfang unseres Urlaubes.
Im Hafen Cowes angekommen schlagen wir den Weg zur Alum Bay ein. Die Klippen in der Alum Bay sind eine der Hauptattraktionen auf Wight. Die Straßen sind gut beschildert und so kommen wir rasch weiter. Während der Fahrt durchqueren wir so manches verträumte kleine Städtchen mit den typischen südenglischen Häusern. Vom Parkplatz führen entweder ein kurzer Sessellift oder viele Stufen zum Strand hinunter. Dann erblicken wir die Steilwand der Alum Bay, welche in mehr als 20 Farben schillert. Beeindruckend!
Von der Bay bringt uns ein kleines Boot zu den weißen Kreidefelsen - den Needles, welche ein wenig vorgelagert sind. Ein malerischer alter Leuchtturm zeigt den richtigen Weg. Der Anblick der weißen, spitz aus dem Wasser ragenden Kreidefelsen, das blaue Meer, der blaue Himmel, der alte rostige Leuchtturm und das tosende Meer mit seinem salzigen Geruch ergeben zusammen eine atemberaubende Stimmung. Wir erkunden die Insel noch ein wenig mit dem Auto und bewegen uns dann wieder nach Cowes zurück.
Nachdem bei den Reiseunterlagen eine Wegbeschreibung zum „The Bush Hotel” in Farnham dabei ist, machen wir uns keine Sorgen den Weg auch im Dunkeln zu finden. Naja, ganz so einfach wie beschrieben ist es doch nicht, aber nach einigem Fragen und ein paar kleinen Zusatzbesichtigungen landen wir bei unserem ersten Hotel auf der Rundreise.
Das Hotel entspricht aber dann voll und ganz unseren Erwartungen. Nicht nur die eigene Gartenanlage und die Einrichtung unseres Zimmer, sondern auch die Verpflegung, Bar, uvm. sind entzückend. Genau so haben wir uns unsere Unterkunft in einem Heritage Hotel vorgestellt! Mit gutem Abendessen und einem Drink an der Bar schließen wir den Tag ab und freuen uns auf unser morgiges Ziel.