Unser erster Weg (nach dem Frühstück) führt uns den Berg hinauf wieder zur Kirche Sao Roque. Gestern war gerade Messe und daher konnte ich innen keine Fotos machen. Dies wird jetzt ausgiebig nachgeholt. Da uns Museen nicht so sehr locken, lassen wir das angrenzende Museum der religiösen Kunst links liegen und machen uns sofort auf den Weg zum
Wau was für ein erster Eindruck! Gleich nachdem wir unser Ticket bezahlt haben und damit um den Ticketschalter herum kommen, betreten wir die Ruine. Ein erhebender Eindruck. Unbedingt sehenswert! Der Rest der Ruine ist naja. Nichts außergewöhnliches, aber nachdem wir schon Eintritt bezahlt haben, sehen wir uns den Rest auch noch an.
Unser nächstes Ziel ist die Graca Kirche. Um unsere Füße zu schonen, beschließen wir mit der Straßenbahn Linie 28 unser Ziel zu erreichen. Der 28er ist für Touristen besonders gut geeignet, denn er fährt sehr viele Sehenswürdigkeiten ab.
Als wir den Fahrpreis beim Fahrer bezahlen wollen, haben wir eine Begegnung der 3. Art. Der Fahrpreis für 2 Personen beträgt € 2.- und Alexander will mit einem € 10.- Schein zahlen. Die Reaktion des Fahrers verwundert ihn ein wenig. Er nimmt den Schein in die Hand, fuchtelt damit herum und schaut Alexnader groß an. Dazu murmelt er irgendwas auf portugiesisch.
Dem Tonfall nach vermuten wir, dass er folgendes zu uns sprach: „Mit euch komischen Touristen hat man immer Probleme. Habt ihr das Fahrgeld nicht genauer? Wo soll ich denn den ganzen Tag das ganze Kleingeld hernehmen?”. Die Szene dauert ein paar Minuten, aber zum Schluss findet er doch das nötige Kleingeld zum Herausgeben. Der Rest der Fahrt verläuft ohne Zwischenfälle.
Während der Fahrt klagt Karin ein wenig über Sodbrennen und so beschließen wir, die nächst gelegene Apotheke aufzusuchen. Zufälligerweise befindet sich auch gleich eine neben der Straßenbahnstation. Flugs hinein und dem Apotheker unser Problem geschildert - aber - er spricht kein Englisch und kein Deutsch, nur Portugiesisch und dessen sind wir nicht mächtig.
Also packen wir unsere Activity-Erfahrungen aus und beschreiben Sodbrennen pantomimisch. Wenn uns jemand von außen zugesehen hat, dann wird er sich manches denken . Am Ende der Vorführung erhalten wir doch wirklich die richtigen Pulver und alle sind glücklich.
Endlich können wir die Graca Kirche betrachten. Die Kirche sieht recht nett aus, ist aber für uns kein besonderes Highlight. Halt eine nette Kirche mit nettem Ausblick über Lissabon.
Nächster Halt - Pantheon. Aber leider heute Montag geschlossen. Schade. Macht nichts, kommen wir ein andermal wieder. Nach einem kurzen Blick auf die Karte und anschließender Beratung „Was sehen wir uns als nächstes an?” schlagen wir uns in Richtung des warmen und kalten Gewächshauses, welches in der Nähe des Praca de Pombal ist. Wir spazieren durch den Park an das obere Ende und finden nach einigem suchen den Eingang zum „Estufa fria”.
Auch hier bezahlen wir dank unseren beiden Lissabon Karten keinen Eintritt - fein! Das kalte (so kalt ist das gar nicht) und das warme Gewächshaus bieten viele Pflanzen und einige wenige kleine Tiere zum Ansehen. Zwischenzeitlich verweilen wir auf den unzähligen Sitzbänken und ruhen unsere müden Glieder aus.
Leider haben wir nichts zum Trinken mit und so treiben uns Hunger und Durst gegen 14:00 Uhr aus dieser Oase hinaus. Anschließend essen wir in einem kleinen portugiesischen Lokal gleich neben dem Gewächshaus zu Mittag. Gute Küche und ein etwas schäbiges Ambiente sind die Highlights diese Lokals.
Mit vollem Bauch und müden Gliedern schlendern wir die Avenida da Liberdade zu unserem Hotel zurück. Wir erinnern uns, dass wir im Urlaub und nicht auf der Flucht sind und legen uns ein wenig nieder. So ein Nachmittagsschlaf tut gut!
Frisch erholt machen wir uns auf, um Geld unter die Leute zu bringen - sprich „Wir wollen einkaufen!” Karin liebäugelt mit neuen Schuhen und Alexander hat ein Auge auf ein neues kleines Stativ geworfen. Als erstes landen wir aber in einem kleinen Laden, welcher über und über mit exotischen Dingen voll geräumt ist. Dort erstehen wir einige Paare Ohrringe für Karin.
Unser Weg führt uns ohne bestimmtes Ziel von Geschäft zu Geschäft. Wir betrachten dies und betrachten das - so wie es richtige Touristen eben machen und erstehen manch nettes Souvenir. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir unser Sandwich Geschäft „Ca das Sandes” und kaufen schnell unser Abendessen.
In der Nähe unseres Hotels nehmen wir noch eine kleine Flasche Portwein mit - gehört einfach zu Portugal und schmeckt so gut. Zurück im Zimmer werden die Sandwichs und der Port genossen und zum Schluss fallen wir müde ins Bett. Gute Nacht.