Glaubst Du, dass ein Seefahrer nur nach der Uhr segeln kann? Nein, das geht nicht. Viel wichtiger als die Uhr ist sein Kompass. Es kommt eben nicht darauf an, möglichst schnell „irgendwo” zu sein, sondern möglichst schnell an sein Ziel zu gelangen. Zeitmanagement darf daher nicht nur einfach das Gewohnte immer schneller und effizienter machen.
Wirklichen Erfolg hast Du erst, wenn Du beginnst, über den aktuellen Tag hinaus zu denken und Dir Ziele setzt. Ziele zu setzen, ist die wichtigste Erfolgsgrundlage. Wer nicht weiß, wo er hinwill, wird dort bestimmt auch nicht ankommen.
Vergleiche einmal die folgenden Zieldefinitionen:
Ich werde Abteilungsleiter:in. | Ich werde in 3 Jahren, im Juni, wenn mein Abteilungsleiter in Pension geht, sein Nachfolger. |
Ich will dünner werden. | Ich gehe ab heute jeden Tag eine ½ Stunde in frischer Luft spazieren und esse danach nur ein Stück Obst. |
Ich mag nicht so viel Stress haben. | Ich mache jede volle Stunde 5 Minuten Entspannungsübungen, mit denen ich meine gesamten Muskeln strecke. |
Du hast sicher den Unterschied bereits bemerkt. Links stehen keine Ziele. Dies sind nur Vorsätze. Ziele haben eine viel größere Zugkraft als Vorsätze. Schon bei der Formulierung eines Zieles beschäftigst Du Dich intensiv mit der zukünftigen Aufgabe.
Was werde ich tun? Wann werde ich es tun? Wie genau werde ich es tun? Das sind nur einige Fragen, welche Du bereits bei der Formulierung eines Zieles bedenkst. Die Formulierung eines Vorsatzes geht ganz ohne diese Gedanken.
Für die Formulierung von Zielen bewährt sich die so genannte SMART-Regel immer wieder. Wie viele der handlichen Akronyme kommt es eigentlich aus den USA, SMART steht dabei für:
Specific, Measureable, Achievable (oder Attainable), Relevant (oder Realistic), Time phased (oder Timely)
Aber auch in der deutschen Übersetzung bleibt das Akronym SMART erhalten:
S - Spezifisch | das Ziel muss konkret, eindeutig und präzise formuliert sein Formuliere Deine Ziele positiv, also nicht „Ich will weniger Stress haben”, sondern „Ich werde mich körperlich fit fühlen” - negative Bilder sind der Zielerreichung nicht förderlich. |
M - Messbar | das Ziel muss überprüfbar sein Wie sonst kannst Du feststellen, dass Du Dein Ziel erreicht hast oder zumindest einen Meilenstein, einen deutlichen Schritt näher gekommen bist? |
A - Attraktiv | das Ziel muss von Dir selbst beeinflussbar sein Oftmals wird das A auch mit »akzeptabel« oder »aktiv beeinflussbar« oder »autonom« (aus eigener Kraft erreichbar) gleichgesetzt. |
R - Realistisch | das Ziel muss hoch gesteckt aber immer noch erreichbar sein Ist das Ziel nicht erreichbar, ist der Frust vorprogrammiert und das berühmte „alles Planen ist sowieso für die Katz, es kommt eh immer anders” ist leicht die Folge. |
T - Terminierbar | das Ziel muss klar definierte Zeitangaben besitzen Was hilft das best beschriebene Ziel, wenn der Endzeitpunkt nicht definiert ist? |
Wo die Grenze zwischen den beiden Arten liegt kann und muss jeder für sich selbst entscheiden. Beide Zielarten haben aber unterschiedliche Funktionen.
Verwirklichbare Ziele |
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… sind eher kurzfristig |
… sind messbar (zumindest haben sie ein Enddatum) |
… sind präzise formuliert (kein 'Ich will …') |
… sind realistisch |
Anzustrebende Ziele |
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… beanspruchen einen längeren Zeitraum |
… reichen viel weiter in die Zukunft |
… müssen nicht realistisch sein |
… sind Wünschen ähnlich |
Wenn Du Dir private oder berufliche Ziele überlegst und diese danach formulierst, ist es notwendig die beiden Arten zu kennen und nach ihrer Auswirkung zu unterscheiden. Sonst kann es leicht dazu kommen, dass Du nach kurzer Zeit resignierst und das vorher mächtig formulierte Ziel zum Bremser wird.
Wie setzt Du Dir Deine Ziele? Hast Du eine hohe Zielsetzung oder sind Deine Ziele eher leicht zu erreichen? Die Psychologie zählt Personen, welche Ziele mit hohen Anforderungen an sich selbst setzen, zu den Erfolgsuchern. Personen, welche sich leicht erreichbare Ziele setzen, gehören zur Gruppe der Misserfolgvermeider.
Ein Ziel, welches herausfordernd - aber auch realistisch - formuliert ist, wird Dich viel eher motivieren weiter zu machen als ein leicht erreichbares. Auch das Selbstwertgefühl am Ende einer gelösten herausfordernden Aufgabe ist sicher um vieles intensiver und tut dem eigenen Ego weit besser als dies bei der Lösung von Aufgaben, die „eh schon fast von alleine fertig werden” der Fall ist.
Die beiden Worte klingen doch fast gleich, oder? Haben sie daher auch die gleiche Bedeutung? Lass uns einmal den folgenden Vergleich aufstellen:
Effizienz | Effektivität |
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Dinge richtig tun | richtige Dinge tun |
Probleme lösen | kreative Alternativen schaffen |
Mittel bewahren | Mittelnutzung optimieren |
Pflichten befolgen | Ergebnisse erzielen |
Kosten reduzieren | Gewinn erhöhen |
tätigkeitsorientiert | zielorientiert |
Die beiden Worte sind doch nicht so gleich wie vielleicht ursprünglich angenommen. Bei Deinen zukünftigen Zieldefinitionen wirst Du Dich nun sicher an der Effektivität orientieren.
Wenn Dir partout keine passenden Ziele einfallen, dann hilft Dir vielleicht eine dieser 3 Methoden aus dem Schlamassel.
- Ziele nach Fragen definieren
Eine recht harmlose Methode - nur ein paar Fragen - aber Fragen die auf den Kern Deiner Zieldefinition zeigen.
Was will ich erreichen? (Qualität) |
Wie viel will ich erreichen? (Menge) |
Warum will ich es erreichen? (Begründung) |
Bis wann will ich es erreichen? (Termin) |
Wie will ich es erreichen? (Weg) |
- Ziele nach Bereichen definieren
Manchmal kann es nützlich sein, sich nur auf einen bestimmten Bereich zu konzentrieren und diesen auf mögliche Ziele prüfen.
Ziele zu Deinem Beruf (wie z.B. Inhalt, Umfeld, Gehalt, Karriere, ...) |
Ziele zu Deiner Familie (Partner:in, Kinder, Verwandte, Urlaub, Erziehung, ...) |
Ziele zu Deinem Vermögen (Immobilien, Altersvorsorge, Anlagen, ...) |
- Ziele nach dem Idealzustand definieren
Male Dir den Idealzustand aus. Wie sieht Dein perfekter Tag aus? Was ist dazu alles notwendig? Formuliere Deine Ziele um diesen Zustand zu erreichen.
Ich sehe zumindest 2 Zusammenhänge:
schriftliche Planung |
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Wenn Du Dich mit Deinem Ziel bereits so heftig auseinander gesetzt hast, dass Du die 7 W-Fragen (Wer?, Wann?, Wieviel?, Wo?, Warum?, Wie gut?, Welcher Aufwand?) beantworten kannst, dann schreibst Du Dein Ziel am besten nieder. Warum die Arbeit noch ein zweites Mal durchführen und wieder Zeit verschwenden. |
Ein weiterer Vorteil schriftlicher Planung ist, dass Du Deinen Kopf danach „freier” hast und Deine Ziele nicht im Kopf herum tragen und zurückrufen musst. Ein einfacher Blick auf Deine Liste genügt. Wieder Zeit gespart! |
Ziele wie der Erfolgsucher und hoher Effektivität formulieren |
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Herausfordernd formulierte Ziele motivieren in einem viel höherem Ausmaß zum Erledigen als leicht erreichbare Ziele. |
Denke und plane nicht
„Wie teile ich mir meinen Tag sinnvoll ein?”
sondern
„Welchen Erfolg will ich bis heute Abend erreicht haben?”
A. Amann |
sehr hilfreiche Informationen in komprimierter Form zum Thema Zielsetzung |
G. Schmidt |
Für eine Unterrichtsstunde, die ich morgen halten möchte war dies eine sehr hilfreiche Darstellung des Themas Ziele. |
Sabine (E-Mail-Adresse bekannt) |
Das A von SMART steht auch für autonom. Denn ein Ziel sollte aus eigener Kraft heraus erreichbar sein. Sind andere Parteien notwendig, dann handelt es sich um einen Erfolg. |
Ljubinko sandulovic (E-Mail-Adresse bekannt) |
Ich hätte sehr gerne Jura studiert oder Polizist wollte ich werden aber bei der Jura wahr es finanziell nicht möglich sehr sehr teuer . Und als Polizist in der Schule mehr blödsin angestellt . Ich bin sehr selber schuld ich wünschte mir man könnte die Zeit zurück drehen und mit anderen Gedanken in die Zukunft hinein gehen |