Havanna

Kapitol
IconKapitol

 

Parque Central, Blick von unserer Terrasse

 

Uah, buenos dias! Alexander hat diesmal wieder eine etwas unruhigere Nacht hinter sich mit ein wenig Bauchweh. Das hat ihn zwar am Durch­schlafen gehindert, Frühstücks­hunger ist aber trotzdem vorhanden. So schlimm ist es also glücklicherweise nicht.

Als wir nach der Morgentoilette beim Frühstück auftauchen, sind dort bereits die Massen. Wir suchen uns einen freien Tisch und legen das Besteck gekreuzt über die geöffneten Servietten, dann gehen wir um Saft zum Buffet. Beim Zurückkommen an unseren Tisch müssen wir feststellen, dass er jetzt von jemandem anderen besetzt ist. Tja, so schnell kann's gehen.

Mit ein wenig Geduld finden wir jedoch schon nach wenigen Augenblicken einen weiteren freien Tisch, an dem jetzt immer einer von uns beiden sitzen bleibt. Sicher ist sicher!

Das Frühstück ist gut und nach unserer Rundreise kommt uns die Auswahl hier fast vor wie ein Schlaraffenland. Diesmal gibt es für Karin ein fried egg, das sogar wirklich easy over zubereitet wird. Nach dem Essen verweilen wir noch ein wenig in unserer Suite, bevor wir uns für die Abenteuer des heutigen Tages aufmachen.

Nach obenHauptbahnhof Estacion Central de Ferrocarriles

Santeria Anhängerin

 

Imbisstand vom Hauptbahnhof
IconImbisstand vom Hauptbahnhof

 

Estacion Central de Ferrocarriles

 

Und was unternehmen wir heute? Zuerst lassen wir uns mal mit dem Radtaxi zur Estation Central strampeln. Im Vorbei­fahren hat der Bahnhof recht hübsch und interessant ausge­sehen. Der Taxler verlangt CUC 5.- für seine Dienste, offen­sichtlich der Einheitspreis hier in Havanna.

Der Bahnhof aus dem Jahre 1912 ist außen mit bunten Kacheln und Türmchen im eklektizistischen Stil verziert, jedoch Innen eher schmucklos und modern mit Plastiksitzen und vielen Imbissständen a la cubana. Von hier aus fährt der Expresszug Nr. 1 quer über die ganze Insel nach Santiago de Cuba und in die Gegenrichtung ist es dann der Expresszug Nr. 2, der von Santiago nach Havanna fährt.

In der Wartehalle des Bahnhofs sowie auf einem eingezäunten Gelände gegenüber sind einige alte Dampfloks ausgestellt, die wohl das Herz jedes Eisenbahnliebhabers höher schlagen lassen. Wir schauen hierhin und dorthin, doch bietet sich außer der Fassade und besagten Loks nicht soooo arg viel.

Nach obenSchlendern entlang des Prados und weiter zur Plaza de la Catedral

Mädchen bindet seine Schuhe
IconMädchen bindet seine Schuhe

 

Blumenstand
IconBlumenstand

 

Oldtimer
IconOldtimer

 

Durch eine Nebengasse geht es nun wieder zurück nach Habana Vieja. Wir sehen Gemüse­geschäfte und Blumenverkäufer, die sich im Schatten der Arkaden nieder­gelassen haben.

Ein Berg Zwiebel, unter dem der Fahrer ganz verschwindet, fährt auf einem Fahrrad an uns vorbei (Zwiebeln scheinen also tatsächlich auf Kuba zu wachsen, schöne Grüße nach Cayo Saetia ).

Karin hat gelesen, dass, nachdem die Zuckerbarone und andere Reiche in die Vororte gezogen sind, in die alten, bis zu 5 m hohen Räume der verlassenen Paläste Zwischendecken eingezogen wurden, damit mehr Menschen darin untergebracht werden konnte. Nun lebten 20 Personen und mehr, wo früher 5 Bewohner Platz fanden. Die Mauern haben dieser vielfachen Belastung nicht standgehalten und deswegen sind viele der alten Paläste innen zusammengebrochen.

Paseo de Marti
IconPaseo de Marti

 

Paseo de Marti
IconPaseo de Marti

 

Paseo de Marti

 

Am Ende der Seitengasse landen wir auf der Plaza de la Catedral, wo wir im Café auf ein gespritzes Sprite einkehren. Es ist wirklich besonders heiß heute!

Alexander hat das Teleobjektiv aufge­setzt und fotografiert eine Santeria-Wahrsagerin. Die Dame merkt's und will gleich Geld für ihre Modeltätigkeit und noch etwas mehr, um uns die Zukunft zu erzählen. Ganz lieb, aber nicht auf Spanisch bitte, das verstehen wir nämlich nicht.

Frau mit Schirm
IconFrau mit Schirm

 

Santeria Wahrsagerin
IconSanteria Wahrsagerin

 

Das männliche Fotomodell mit der dicken Zigarre, das wir schon von unseren anderen Besuchen hier kennen, ist heute ganz in weiß gekleidet und in Begleitung eines Künstlers mit Rauschebart.

In der Kathedrale wird eine Messe gefeiert und die Musik dringt auf den Platz heraus. Mädchen in Ballkleidern werden fotografiert, kleine Mädchen ganz in weiß und mit Stöckelschuhen stolzieren auf dem Platz auf und ab. Das ist sicher keine Erstkommunion aber was dann? Ein Schönheitswettbewerb?

Nein, es wird Quinceanera sein, der 15. Geburtstag, an dem ein Mädchen zur Frau wird. Dieser Geburtstag wird in Spanien und in vielen lateinamerikanischen Ländern besonders gefeiert.

Wir strandeln weiter durch Stadt in Richtung Plaza de Armas. In dem Geschäft, dass uns Evelio bei unserer Ankunft gezeigt hat, wollen wir Zigarren für einen Kollegen kaufen. Die Sorte, die er möchte gibt's nicht offen, nur in Schachteln zu 25 Stück. Ohne Rücksprache wollen wir lieber nicht so viel Geld ausgeben und gehen wieder.

Nach obenCastillo el Morro und der Blick auf Havanna

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana
IconHafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Draußen beratschlagen wir, wohin wir nun schauen wollen. Hinüber zum Castillo el Morro, dort waren wir noch nicht. Gut, es ist aber recht weit zu Fuß. Wie kommen wir am besten hin? Lass uns ein Cocotaxi nehmen!

Gesagt, getan und schon halten wir eine junge Frau mit ihrem Gefährt auf. Cocotaxis sind Dreiräder mit einem vorne offenen Wägelchen für 2 Personen und einem Sattel für die meist weibliche Fahrerin. Es gibt sie in gelb für Touristen und in schwarz für Einheimische. Cocotaxis sind sehr beliebt, da sie günstiger als normale Taxis sind und viel luftiger als öffentliche Busse.

Doch leider, ein Cocotaxi kann und darf nicht durch den Tunnel fahren, da die Steigung zu groß ist. Wir müssten schon ein Autotaxi nehmen. Das tun wir denn auch. Für den Fahrpreis von ebenfalls CUC 5.- (also doch - ein Einheitspreis). Der Fahrer ist nett und spricht auch ganz gut englisch. Wir machen aus, dass er uns in einer Stunde wieder vom Parkplatz vor dem Fort abholt.

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Beim Eingang des Fort zahlt man gleich einmal CUC 1.- pro Perosn, nur damit man überhaupt in den historischen Park darf (ha! was für eine Bezeichnung für die Gstettn). Danach zahlt man nochmal CUC 6.- pro Person, wenn man wirklich das Castillo selbst besuchen will. Wir wollen und spenden für die Entwicklung der kubanischen Wirtschaft .

Von hier herüben ist der Blick auf Havanna wirklich atemberaubend! Capitolio, Bacardi-Haus, Ambos Mundos, alles liegt vor uns … Das Panorama ist wirklich sehr, sehr schön. Poetische Bezeichnungen Havannas wie „Traum aus Stein” oder „Wald der Säulen” werden bei diesem Anblick vollkommen nachvollziehbar. Selbstverständlich müssen wir ganz viele Fotos von dieser Ansicht machen!

Ansonsten ist es hier nur sauheiß und offensichtlich ist geplant, das alte Fort mit Standeln zu besiedeln. Wir sehen Plakate von Airlines, Reisebüros, Sandalen, Souvenirs, Erfrischungen, usw. … In den kleinen Räumen wird überall langsam gearbeitet und Schilder hängen heraußen. Aha? Und wenn es dann fertig ist werden busweise Touristen hierher gekarrt, oder wie?

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

Hafenfestung Fortaleza San Carlos de la Cabana

 

In sengender Hitze schleppen wir uns den Mauern entlang. Glücklicherweise hat Alexander heute ein ganz luftiges Guayabera-Hemd angezogen und Karin trägt den großen Sonnenhut, der die Schultern auch beschattet. Wir bemerken, dass eine Stunde für einen Besuch hier doch recht großzügig bemessen ist.

Langsam gehen wir wieder retour zum Parkplatz, wo wir bei einem Stand Wasser kaufen und im spärlichen Schatten eines kleinen Baumes auf unsere Abholung warten. Ein Taxi kommt, es ist aber nicht unseres. Fast schon wollen wir es trotzdem nehmen, da kommt unser Fahrer. Als wir einsteigen wollen meint er leider, das Auto ist gerade zusammengebrochen und wir sollen doch bitte ein anderes nehmen.

Das tun wir dann auch. Dieser Fahrer kann gar nicht Englisch, wir stammeln den falschen Platz als Zieladresse und landen schließlich irgendwo in Havanna Vieja. Egal, es ist hier ja eh alles übersichtlich und gleich ums Eck.

Nach obenMojitos und das Hotels Ambos Mundos - eine geniale Kombination

Gauklertruppe auf Stelzen
IconGauklertruppe auf Stelzen

 

Gauklertruppe auf Stelzen
IconGauklertruppe auf Stelzen

 

Gauklertruppe auf Stelzen
IconGauklertruppe auf Stelzen

 

Mittlerweile ist eine SMS mit einer ausführbaren Zigarrenbestellung angekommen. Das erledigen wir nun rasch und gehen danach auf 2 Mojitos auf die Dachterrasse des Hotels Ambos Mundos. Der Liftboy meint grinsend „More heat, more mojitos” als sich die Touristen über die heißen Temperaturen ausjammern.

Es ist nett und sehr entspannend auf der Dachterrasse im Schatten zu sitzen. Ein ganz leises Lüftchen weht uns um die Nase und schaukelt die Ampeln mit den Grünpflanzen. Wir schauen auf die Dächer, nippen an unseren Mojitos und haben so richtig Urlaubsgefühle. Als unsere Drinks leer sind machen wir uns auf den Rückweg zu unserem Hotel, um Siesta zu halten.

Da die Panaderia San Jose auf unserem Weg liegt, ist der Rückweg natürlich nicht ohne Zwischenstopp möglich. Wir kaufen zwei kleine Flaschen Wasser um nur CUC 0,45, zwei Senoritas, was Blätterteigschnittchen mit Schoko sind, ein Pastel de Guayabe und ein Paneita. Alles schmeckt wieder hervorragend und vor unserem Schläfchen futtern wir schon mal die Hälfte in unserem angenehm kühlen Zimmer.

Es ist 15:30 Uhr als wir kurz duschen und dann eine Runde mützen gehen. Erst haben wir den Wecker auf eine Stunde später gestellt, doch als Iz singt sind wir noch immer so fertig, dass weitere 90 Minuten drauflegen. Das Taxi kommt um 21:00 um uns ins Tropicana zu bringen, das geht sich locker aus. Und schon sind wir wieder eingeschlafen.

Mann mit Torte
IconMann mit Torte

 

Obispo
IconObispo

 

Als Iz zum zweiten Mal an diesem Nachmittag singt, stehen wir aber wirklich auf. Ab mit uns ins Bad, nochmal duschen, Haare waschen und fein machen. Alexander trägt weiße Jeans und ein blauweißes Hemd, Karin ein rosa Neckholderkleid mit weißen Punkten. Fesch schauen wir aus für die kommende Abendveranstaltung!

Weil es so am praktischsten ist, beschließen wir, ein kleines Abendessen in der Lobbybar unseres Hotels zu uns zu nehmen. Wer weiß ob und wann wir etwas während der Tropicana Show bekommen. Wir bestellen Mojito, Bier und ein Clubsandwich Revolution zum Teilen. Die Getränke kommen gleich, das Sandwich ein bisschen später, ist aber ausreichend für uns beide und sehr gut.

Während wir in der Lobby auf unsere Abholung warten, wird Karin wegen ihrer auffälligen Schuhe angesprochen. Erst von einer kanadischen Mittouristin, die unbedingt auch solche Booties haben will, danach vom begeisterten Concierge.

Das Taxi kommt und der Fahrer scheint nicht so recht erfreut, dass er uns nicht nur hinbringen sondern auch wieder abholen soll vom Tropicana. Tja, tut uns leid, da können wir ihm aber jetzt auch nicht helfen.

Nach obenTropicana Show, die weltbekannte Revue

Blick von unserer Terrasse
IconBlick von unserer Terrasse

 

Blick von unserer Terrasse

 

Blick von unserer Terrasse

 

Unsere Plätze sind gut, wir haben einen Tisch ganz vorne in der ersten Reihe direkt an die Tanzfläche angrenzend. Die Herren erhalten eine Zigarre, die Damen eine Nelke als Willkommensgeschenk.

Ein beleibter, älterer Kellner kommt an unseren Tisch und erklärt, dass es für jeden ein Glas Sekt, eine Dose Cola und eine kleine Flasche Rum während Show auf Kosten des Hauses gibt (haha, das haben wir mit unserem Eintrittsgeld eh bezahlt), aber vorher bekommen wir nichts oder auf unsere eigene Rechnung.

Wir ordern zwei Mojitos und bekommen die grottenschlechtesten solchen von ganz Kuba! Bäh, wie kann man das nur so schlecht mixen! Und dann haben diese untrinkbaren Cocktails auch noch unfassbare CUC 10.- gekostet. Wir sind enttäuscht!

Tropicana Show
IconTropicana Show

 

Tropicana Show

 

An unserem Tisch vis-a-vis sitzt ein Italiener, offensichtlich ein Tourist mit dicker Canon Kamera um den Hals, in Begleitung einer jungen Kubanerin. Diese dürfte einheimisch sein und nicht schon aus Italien mitgebracht, denn italienisch spricht sie nicht. Madame ist nicht nur sehr schwanger sondern auch sehr heikel.

Sie mäkelt ständig am Essen herum und diskutiert in rüdem Tonfall mit dem Kellner. Außerdem tritt sie Karin dauernd unter dem Tisch, obwohl diese ihre Füße eh ganz bei sich hat und aufgrund ihrer geringen Körpergröße ohnehin nicht zu den langbeinigsten zählt. Live Kabarett der anderen Art!

Die Show beginnt. Eine bunte Mischung aus Musik und Tanz, verziert mit glitzernden Kostümen, Federn und Rüschen. Man ist zurück versetzt in eine Zeit, wo Holiday on Ice noch Eisrevue hieß oder sogar noch weiter zurück. Über uns funkeln die Sterne und der Mond, die Nacht ist lau. Eine nette Atmosphäre!

Tropicana Show

 

Tropicana Show
IconTropicana Show

 

Tropicana Show

 

Einige weibliche Rückansichten sind sehr knackig in den knappen Kostümen und einige Herren haben sehr ordentliche Schultern. Es wird sowohl dem weiblichen als auch dem männlichen Publikum genug zum Schauen geboten.

Ein A-cappella-Quartett bestehend aus 4 jungen Männern tritt auf. Die Herren singen wirklich gut und ihre Späße zwischendurch sind lustig. Als sie von der Bühne abtreten wirft Karin ihre Nelke und erntet einen erfreut-erstaunten Blick.

Die Jungs waren wirklich gut und wieso sollte die Blume im Hotelzimmer ein einsames Dasein fristen bis sie welkt?

Zwischendurch macht Alexander Fotos und kleine Videosequenzen als Erinnerung mit unserer kleinen Ausgehkamera. Wenn wir uns das später zuhause ansehen, können wir im Geiste nochmals diesen Abend durchleben.

Tropicana Show
IconTropicana Show

 

Tropicana Show

 

Zum Abschluss gibt es ein großes Showdown und einige wirklich starke Damen aus dem Publikum werden auf die Bühne geholt, um zu heißen Salsarhythmen zu tanzen. Naja …

Als wir mit der Menge hinaus gehen wartet beim Ausgang schon unser Taxler. Im Auto sitzt nun auch seine Gattin, die uns artig vorgestellt wird - encantada!

Im Hotel angekommen schaffen wir es gerade noch uns auszuziehen und schon fallen wir in unsere Betten. Kein Wunder, ist es doch schon 01:00 Uhr früh. Es war ein wirklich netter Abend und es stimmt: eine Tropicana-Show gehört einfach zu einem Aufenthalt in Havanna dazu. Und jetzt gute Nacht!

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