Heute ist es wieder einmal so weit: die Sonne lacht vom Himmel und wir haben Lust, Wien „auf touristischen Pfaden” zu erkunden. Unser Ziel ist diesmal die barocke Karlskirche.
Seine bedeutendste Barockkirche - die Karlskirche - hat Wien einem Gelübde Kaiser Karls VI. anlässlich der schrecklichen Pestepidemie von 1713, welche fast 10.000 Opfer forderte, zu verdanken. Kaiser Karl VI. schwor dem Pestheiligen Karl Borromäus eine Kirche errichten zu lassen, wenn die Seuche verschwinden würde. Im Jahr darauf erlosch die Krankheit und Karl löste sein Versprechen ein.
Die Karlskirche wurde 1716 bis 1722 von Johann Bernhard Fischer von Erlach begonnen und 1723 bis 1739 von seinem Sohn Joseph Emanuel vollendet. Die „Karls”kirche wurde nicht wie man vermuten könnte nach ihrem Spender benannt - das würde die katholische Kirche nicht erlauben - sondern wie oben erwähnt nach dem heiligen Karl Borromäus, dem einstigen Erzbischof von Mailand.
Hinter dem von einem gewaltigen Säulenpaar flankierten Eingangsbau in Form eines griechischen Tempels erhebt sich die 72 m hohe Kuppel nach dem Vorbild des römischen Barock. Und mit dieser Kuppel - oder genauer gesagt in dieser Kuppel - beginnt unser Erlebnis.
Bis Ende 2005 bietet sich den Besucher:innen der Karlskirche eine nicht wiederkehrende Besonderheit: ein gläserner Panoramalift bringt einen auf eine Plattform in 32,5 Meter Höhe. Schon die Fahrt im Inneren der Kirche ist sehr ungewöhnlich. Noch nie hatten wir die Möglichkeit - einem Engel ähnlich im Inneren einer Kirche empor zu schweben.
Karin, die ein wenig unter Höhenangst leidet, kommen während der Liftfahrt weniger Gedanken an himmlische Sphären, denn an Höllenqualen. Je weiter wir nach oben steigen, desto größer werden ihre Augen und desto fester wird ihr Griff auf Alexanders Unterarm. Aber auch einigen anderen Mitfahrer:innen ist nicht ganz wohl zu mute, wie wir den Unterhaltungen entnehmen können.
Endlich auf der Plattform angekommen und in der Hoffnung festen und stabilen Boden unter den Füßen zu haben - atmet Karin tief durch. Die Fresken des berühmten Barockmalers Johann Michael Rottmayr, welche die Allegorien über die drei göttlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe darstellen, können wir in ungeahnten Nähe und einzigartiger Perspektive nun betrachten.
Die 118 Stufen bis ganz nach oben |
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Der Friede währt leider nur kurz. Einerseits sind da noch die 118 Stufen in der Mitte der Plattform, welche Alexander magisch anziehen und andererseits ist die Plattform doch nicht ganz so stabil und ruhig wie erhofft. Sie schwankt merklich!
In Karin steigt langsam aber sicher ein leichtes Panikgefühl hoch. Tief durchatmen und auch die letzten Stufen bis ganz nach oben erklimmen, ist die Devise. Leider erweisen sich die Stufen als noch ein wenig wackeliger als die Plattform selbst. Karin verliert nun endgültig ihre Gesichtsfarbe.
Oben - in der sogenannten Laterne angelangt - ist der Rundblick über Wien sehr nett. Sei es der Karlsplatz zu unseren Füßen, Oper und Musikvereinssaal oder einer der vielen kleinen Dachgärten, alles liegt vor uns ausgebreitet. Leider kann Karin den Ausblick nur ganz wenig genießen und verlässt die luftige Höhe sehr rasch wieder. Mit den Worten „Alexander mach bitte ganz viele Fotos” tritt Karin etwas zittrig ihren Rückweg auf den sicheren Boden an.
Alexander nimmt den „Auftrag” ernst und beginnt ein kleines Feuerwerk an Fotos zu schießen. Es gibt aber auch so viele Motive in dieser einzigartigen Perspektive zu sehen. Knapp eine ½ Stunde nach Karin erreicht auch Alexander wieder festen Kirchenboden. Nach einer innigen Umarmung setzen wir unseren Spaziergang durch unser Wien wieder fort - aber dies ist eine andere Geschichte.
Eintrittspreise und Öffnungszeiten, Stadtplan, Geschichtliches und viele weitere Informationen zur Karlskirche findest Du in deutscher Sprache auf der Seite Karlskirche.
Weitere Fotos der Karlskirche findest Du in unserem Fotoalbum .
Christa, Wien |
Auch September 2007 gibt es diesen Aufzug in der Karlskirche noch.
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Helmut |
Besuche die Karlskirche gerne mit Schülerinnen und Schüler im Stilkundeunterricht. Mit heller Begeisterung wird der Kircheninnenraum und die Kuppel besichtigt. Ein einzigartiger Kunstgenuss. Schauen Sie sich das an!
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Helga (E-Mail-Adresse bekannt) |
Danke für die tolle Website. Hat mir sehr weiter geholfen. |