Hier nun der 3. und letzte Teil unserer Ausflüge, welche wir immer vom Romantikhotel Vivenda Miranda aus starten.
Die Stadt Lagos ist zu Recht einer der Hauptanziehungspunkte der Algarve. Sowohl der östlich der Stadt liegende kilometerlange Sandstrand - der Meia Praia - als auch der teils gut erhaltene, teils renovierte und fast gänzlich autofreie Stadtkern machen unserer Meinung nach den Reiz der Stadt aus.
Forte Ponta da Bandeira |
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Forte Ponta da Bandeira |
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Da dies bereits unser 2. Besuch in Lagos ist - der 13. Tag unserer Rundreise hat uns ja auch schon hierher geführt - beschränken wir uns dieses Mal auf den Besichtigung des Forte da Ponta da Bandeira. Da gerade erst geöffnet wurde, liegt das Fort ganz alleine vor uns. Links neben dem Eingang lädt man uns zur Besichtung eines kurzen Films über das Leben an Board eines Segelschiffes zur Zeit Christoph Kolumbus ein. Na machen wir doch gerne und besonders, wenn es sogar in deutscher Sprache geboten wird.
So erfahren wir, dass die Arbeit auf einer Karavelle in der damaligen Zeit wahrlich kein Honiglecken war. Abgesehen davon, dass die Zustände in den Quartieren fast schon unmenschlich waren, wurde die Besatzung nach einiger Zeit auch noch von Mangelerscheinungen wie Skorbut und diversen Krankheiten aufgrund mangelnder Hygiene und engstem Raum heimgesucht. Dass einem dabei die Lust auf Entdeckungsreisen vergehen konnte, ist mehr als nur verständlich.
Detail des Vinzenz-Altar |
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Vinzenz-Altar |
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Nach dem Film machen wir einen kleinen Rundgang durch das Fort aus, das Ende des 17. Jahrhundert als militärische Festung gebaut wurde. Eigentlich heißt es ja Nossa Senhora da Penha de Franca nach der Heiligen Jungfrau, die seine Schutzheilige ist. Wegen seiner exponierten Lage nennen es aber alle nur „Ponta da Bandeira” was Fahnenspitze bedeutet.
Neben einer kleinen Kapelle und der hübschen Aussicht auf das Meer fasziniert uns besonders eine Ausstellung über den Vinzenz-Altar von Nuno Goncalves. Kopien der 6 Teile des Polyptych, dessen Original im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon zu sehen sind, werden hier genauestens beschrieben und interpretiert - soweit dies möglich ist.
Dass auch der kniende Ritter im zweiten Altarteil von rechts Heinrich der Seefahrer sein könnte und es nicht unbedingt der bekannte Mann mit der schwarzen Kopfbedeckung sein muss, finden wir sehr interessant. Bedenkt man, dass Heinrich angeblich dem lustigen Leben nicht abgeneigt war, so passt der blonde Kämpfer vielleicht doch besser als jener ernste Typ, dem kaum ein Lächeln über die Lippen zu kommen scheint?
Voll ungelöster Rätsel verlassen wir das Fort.
Eintritt Forte Ponta da Bandeira: € 2.- pro Person
Ein weiteres Highlight und Teil des Exklusive Package ist ein Tagesausflug mit einem Algarve-Insider. Da wir zeitlich absolut flexibel sind - wir sind ja schließlich auf Urlaub und haben keinen Terminstress - ist die Wahl auf Sonntag gefallen und so warten wir um kurz vor 10:00 in der Rezeption gespannt auf unseren Begleiter für den heutigen Tag.
Am Strand von Carrapateira |
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Am Strand von Carrapateira |
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Schon als wir den älteren Herren von weitem sehen sind wir uns sicher „Das muss er sein!” und haben auch ganz recht damit. Herr Frank Bäumchen - so heißt unserer Führer - ist eine unverwechselbare Erscheinung. Nur unwesentlich größer als Karin, mit einer ergrauten Frisur Marke „Prinz Eisenherz”, welche unter einer Schiebermütze aus Bast hervor weht und einem struppigen Schnauzer, der von einer lustigen grünen Nickelbrille gekrönt wird. Göttlich!
Nach kurzer Diskussion wer wo sitzen wird - Alexander vorne, Karin hinten - und ob wir östlich oder westlich fahren wollen - überlassen wir Herrn Bäumchen, also westlich dann - geht es im Hybridauto unseres Führers los.
Es ist wirklich unglaublich, was wir an diesem Tag alles sehen, kennenlernen und erfahren! Es beginnt mit den Stränden von Boca do Rio und Zavial, wo wir auf das maurische Erbe in Form von Wasserrädern aufmerksam gemacht werden, von der Schönheit der Wiesen im Frühling hören, interessante Gesteinsschichten sehen und die Reste von römischen Ruinen bewundern sowie die Überbleibsel einer Tunfischfabrik wesentlich neueren Datums.
Zu jedem noch so kleinen Dorf, das wir passieren, weiß Herr Bäumchen eine Geschichte oder kennt ein interessantes Detail und so ist es denn auch kein Wunder, das uns die Zeit einerseits im Flug vergeht und es uns andererseits gar nichts ausmacht, den schönen Strand von Bordeira nochmals mit anderen Augen zu sehen.
Kurz nach Mittag meldet sich vehementer Hunger bei uns beiden und nach etwas Überredung - es gibt ja noch so viel zu sehen und wir haben so wenig Zeit - erbarmt sich unser Begleiter und wir kehren kurz in einem netten Lokal in der Nähe von Arrifana ein. Die Bedienung ist freundlich, die Speisen frisch und schmackhaft und auch der Preis passt - die Aussicht ist hier sowieso überall toll. Frisch gestärkt geht es also weiter und wir sehen so manches Kuriosum, wie z.B. ein schiefes Haus.
Kurzweilig gestaltet sich auch der Nachmittag, an dem wir z.B. frisches Quellwasser an einem lauschigen Plätzchen zapfen und die idyllisch gelegenen Caldas de Monchique besuchen. Jahre lang war hier nur eine Baustelle, doch seit 2001 erstrahlt der Kurort wieder in altem Glanz. Die liebevolle Restaurierung finden wir wirklich geglückt. Auch hier weiß Herr Bäumchen natürlich von Römern, Mauren und kranken Königen zu berichten.
Erstaunt, dass der Tag so schnell vergangen ist, kommen wir knapp vor 19:00 wieder in unserem Hotel an. Es war wirklich ein erlebnisreicher und amüsanter Ausflug!
in der Marina von Lagos |
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in der Marina von Lagos |
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Zu unserem Exklusiv Package der Vivenda Miranda - Das Special für Algarve Liebhaber” gehört neben der traumhaften Unterkunft, dem reichhaltigen Frühstücksbuffet, den Feinschmecker-Dinnern, dem Cabriolet Mietwagen und … und … und … auch eine Trip mit der hauseigenen Motoryacht „Jaguar” nebst kühlen Drinks und kleinen Köstlichkeiten.
Treffpunkt ist der Hafen von Lagos und dank des überreichten Planes finden wir den richtigen Peer sofort. An Bord ist neben dem Kapitän, 4 weiteren Gästen auch ein „Bekannter” - der Mann, der uns das Auto am Flughafen übergeben hat.
Langsam tuckert die Moteryacht durch die Hafenstraße. An kleineren und großen Segelyachten und Motorboten vorbei gleiten wir durch die Bucht. Rechts zieht die Altstadt von Lagos vorbei - sehr idyllisch. Die 4 anderen Gäste bleiben lieber am unteren Deck sitzen und so haben wir das Oberdeck eine Zeit lang ganz für uns alleine. Danke!
Außerhalb des Hafens lässt uns der Steuermann die Kraft der Maschinen spüren. Rumps, drückt es uns in die Sitze und der Bug hebt sich deutlich in die Höhe. Der Fahrtwind bläst jetzt merklich stärker um die Nase - ein nettes Gefühl.
entlang der Küste |
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Unsere Fahrt führt uns am Praia da D. Ana, am Ponte da Piedade, an den Orten Luz und Burgau vorbei bis in die Nähe von Salema. Dort kehren wir wieder um und reiten auf den Wellenbergen zurück in eine kleine Bucht in der Nähe von Lagos. Nach dem Ankern wird für unser leibliches Wohl gesorgt.
Ein Gläschen (wer will natürlich auch mehrere) Champanger oder Weißwein werden gereicht. Dazu tischt man uns köstlich schmeckende Brötchen auf. Lachs, Schinken, Käse und noch so manch andere Delikatesse zieren die Brote. Kaum ist eine Platte annährend leer, wird schon die nächste serviert. Köstlichst - wie im Schlaraffenland.
Mit vollen Bäuchen und vom Champagner ein klein wenig beschwippst, genießen wir den Rest der Rückreise am Vorschiff sitzend und die Beine unter der Reeling hindurch baumeln lassend. Das Leben kann so angenehm sein!