Das wahrlich letzte (und wenn es nicht passiert wäre, wären wir auch glücklicher gewesen) Kapitel unseres wunderbaren Urlaubs beginnt mit …
Heute ist leider unser Abreisetag. Auch 3 Wochen gehen einmal zu Ende. Unser Flieger geht von Faro erst um 16:45, trotzdem starten wir wie gewohnt um 8 Uhr. So sind wir wieder fast alleine beim Frühstück auf der Terrasse und genießen noch einmal ausgiebig den Sonnenaufgang und den wundervollen Blick aufs Meer.
in Sao Bras |
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Gegen 11:00 Uhr ist Karin mit dem Packen unserer beider Koffer fertig und wir checken an der Rezeption aus. Mit den Wünschen für eine gute Heimreise und vielleicht ein Wiedersehen verlassen wir die Vivenda Miranda. Es war ein super Aufenthalt hier.
So, was machen wir jetzt bis zu unserem Abflug um 16:45 in Faro? Ein wenig cruisen! Das Wetter ist herrlich sonnig und mit 29 Grad auch schön warm. Dach auf und wir fahren gemächlich mit durchschnittlich 70 - 90 km/h über die Bundesstraße Nummer 125 in Richtung Faro.
Wir hören Musik - teilweise richtig nett laut - lassen den Wind unsere Haare verwuscheln und freuen uns des Lebens. Einige Kilometer vor Faro treffen wir auf ein größeres Einkaufszentrum, so eine Art Outlet. Zeit genug haben wir ja - sonst sitzen wir wieder ewig am Flughafen und warten - gehen wir hinein. Vielleicht gibt es was Interessantes zu kaufen.
Eine Stunde später haben wir gut gegessen, ein buntes Tuch für Karin erstanden und bringen die wenigen letzten Kilometer hinter uns. Beim Verlassen des Autos wird Alexander ein wenig traurig - „das Peugeot…307 CC Cabrio war wirklich ein nettes Auto” - gern wäre er noch länger damit gefahren.
„So und wo checken wir jetzt ein?” ist unser Gedanke nach dem Betreten des Flughafens. Trotz mehrmaligen Lesens der verschiedenen Abflugzeiten finden wir keinen Flieger um 16:45, geschweige denn einen nach Wien. Schock! Bitte wo ist unser Flieger nach Hause?
Wir machen uns auf die Suche nach dem passenden Schalter der Fluglinie. Da Fly Niki von Air Berlin serviciert wird, wenden wir uns an die Dame bei diesem Schalter. „Wo ist denn bitte der Flieger zu unserem Ticket?”. „Der ist heute schon um 9 Uhr geflogen. Haben sie den Flug nicht rückbestätigt? Da kann ich Ihnen jetzt nicht weiter helfen. Sie müssen sich schon an Olimar wenden.” - Ende der Konversation.
Verdutzt von so viel Hilfsbereitschaft stehen wir nun da. Na fein und wo ist Olimar zu finden? Wir schieben unsere beiden Koffer - na Gott sei Dank haben die neuen Koffer 4 Räder - bis ans Ende der Abflughalle aber von einem Olimar-Schalter ist weit und breit nichts zu sehen. Die Auskunft einer anderen Reiseleiterin hilft uns nur wenig weiter. „Die haben keinen eigenen Schalter. Vielleicht finden sie jemand von Olimar bei den Abreise-Schlangen.”
Na fein, wir koffern also quer durch das gesamte Flughafengebäude immer auf der Suche nach jemandem in grün/weißer Uniform. Fehlanzeige, niemand zu sehen. Also wieder zurück zu Air Berlin und der „freundlichen” Lady. Die kann es beim 2. Treffen auch wieder. „Ich habe heute schon Leute von Olimar gesehen. Die müssen da irgendwo sein.”
STOP! - vor Ihnen stehen 2 Touristen, die ein Flugticket haben, deren Flugzeug bereits seit 7 Stunden weg ist und Sie schicken uns da von Pontius zu Pilatus? Dies scheint ein wenig geholfen zu haben, denn sie meinte auf einmal, dass der 3 Zellen weiter entfernte Schalter von Portimar, die Vertretung für Olimar macht. Danke, diese Info wäre schon vorher nett gewesen.
Bei Portimar sitzt ein netter Portugiese, welcher gut deutsch spricht. „Haben Sie denn den Flug nicht rückbestätigt?” ist seine erste Frage. Danke das hatten wir schon. Naja weiterhelfen kann er uns leider auch nicht, aber er ruft uns gerne einen Mitarbeiter von Olimar aus. Na wenigstens etwas.
Nach mehr als einer ¼ Stunde Warten taucht doch wirklich ein Mitarbeiter von Olimar auf. Dieser ist etwas verwundert, warum wir bei unserem Problem immer noch so guter Laune sind - wir sind eben fröhliche Leute und in der Hoffnung, dass wir rasch zu einer Lösung kommen werden. Das wird schwierig, denn der nächste Flieger nach Wien mit 2 freien Plätzen geht in 6 Wochen. Na bumm - welche Alternativen gibt es dazu?
Der Olimar-Mitarbeiter wechselt zum Air Berlin Schalter und diskutiert mit der Dame am Schalter. Dann beginnt ein sich mehrmals wiederholendes Schauspiel. Er fragt was - sie tippt in den Computer - sie schüttelt den Kopf - dann schüttelt er den Kopf. Na fein, müssen wir denn ewig hier in Faro bleiben?
Nach für uns endlos langer Zeit kommt er wieder zu uns zurück und macht uns nachfolgende Angebote. Einleitend erwähnt er noch, dass die Fluglinie und der Reiseveranstalter keinerlei Verschulden trifft, da wir ja nicht rückbestätigt haben und wir daher für alle Mehrkosten selber aufkommen müssen.
Möglichkeit Nummer 1: Wir fliegen morgen um 17:00 von Lissabon direkt nach Wien zum Preis von je € 548.- Unsere Begeisterung ist mikroskopisch. Wie kommen wir von Faro nach Lissabon? Wo übernachten wir? Dann rückt er mit Möglichkeit Nummer 2 heraus: Bei dem Flieger von Faro nach Düsseldorf endet in 25 Minuten das CheckIn.
Derzeit sind noch 3 Plätze frei, aber reserviert. Wenn die Plätze frei bleiben, dann können wir diese um je € 90.- kaufen und morgen um 6 Uhr früh weiter nach Wien fliegen (Preis je € 240.-). Eine andere Möglichkeit gibt es nicht!
Na bei dieser Vielzahl an Alternativen wählen wir die Düsseldorf-Variante. Während der Wartezeit trinken wir eine Tasse Galao, hadern ein wenig mit unserem Schicksal und warten und warten und warten …
Marbella |
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Nun müsste die CheckIn-Zeit eigentlich schon vorbei sein - gibt es noch freie Plätze? Dieses Mal haben wir Glück. Wir können 2 Plätze kaufen, denn der CheckIn für Düsseldorf ist nun geschlossen. Die Bezahlung der Tickets kann aber nur bar erfolgen - also legt Alexander einen Sprint zum Geldautomaten hin.
Jetzt noch schnell nebenan bei Air Berlin die Tickets Düsseldorf - Wien für morgen kaufen. Schau, kaum macht die Dame bei Air Berlin ein Geschäft, ist sie die Liebenswürdigkeit in Person. Als sie uns nach unserer Adresse - und das im Detail - befragt, flippen wir fast aus. Auf uns wartet (hoffentlich!) ein Flieger nach Düsseldorf! Bei ihrer Frage „Postleitzahl” wird Alexander fast handgreiflich - wir müssen zu unserem Flieger! JETZT!
Endlich hat die Befragung ein Ende. Jetzt jagen wir im Laufschritt quer durch den Flughafen von Faro zum Terminal Nummer 47. So wie Murphy es will, liegt Terminal 47 am anderen Ende der Abflugshalle. Die 2 Koffer neben uns herschiebend, den erstaunt schauenden anderen Passagieren ausweichend, rasen wir zum Terminal. Einige Passanten weichen leider nicht rasch genug aus und werden von Alexander ein wenig unsanft weggeschubst - sorry im nachhinein.
Sevilla |
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Der CheckIn am Terminal 47 geht sehr flott. Alexander bringt (natürlich wieder im Laufschritt) unsere beiden Koffer zum Großgepäckschalter - halt, da fehlen noch die zusätzlichen Kofferanhänger! - und danach passieren wir schon die Sicherheitskontrolle. Jetzt steht wieder Laufschritt am Programm. Unser Abflugschalter liegt - einmal darfst Du raten - am Ende des langen Ganges. Handgepäckstrolley hinterher gezogen und laufen. Dort wartet man schon auf uns und ohne Verzögerung geht's ab in den Flieger.
7 Sitze nebeneinander - 43 Reihen hintereinander - alle Sitze belegt - hunderte Augen schauen uns an - Ah die sind der Grund, warum wir noch nicht losgefliegen konnten. Unsere beiden Sitze sind in den letzten beiden Reihen des Flugzeuges. Geschafft! Wir sitzen im Flugzeug und wahrlich ein paar Minuten später hebt die Maschine ab.
Etwas mehr als 2 Stunden später: Landung in Düsseldorf. Alle Passagiere entnehmen ihr Handgepäck und warten sehnlich auf das Öffnen der vorderen Tür. Jeder rekelt sich so gut es geht und versucht seine müden Glieder wieder ein wenig gerade zu richten. Plötzlich meldet der Captain „Wir stehen leider 3 Meter zu weit vorne. Es muss erst ein Traktor kommen und uns zurück schieben. Nehmen Sie bitte wieder Platz, schnallen Sie sich an und warten Sie bis wir unsere endgültige Parkposition eingenommen haben”. Geht denn heute alles schief?
Das Flughafenhotel in Düsseldorf ist gut angeschrieben und so stehen wir 20 Minuten nach unserer Landung vor der Rezeption und bitten müde um ein Zimmer für die heutige Nacht. „Es tut uns leid, aber wir sind vollkommen ausgebucht. In Düsseldorf ist Messe.” Na geh, das darf es jetzt nicht auch noch geben. Selbst Alexanders Flehen nach einem Besenkammerl wird bedauernd abgelehnt - das Hotel ist voll und auch andere Hotels in der Umgebung wird es genauso gehen.
Einer der beiden Rezeptionisten hat dann doch eine Idee. Vielleicht ist im Hotel Relexa in Ratingen noch ein Zimmer frei. Ist recht nahe und vielleicht haben Sie Glück und die haben noch ein freies Zimmer für Sie. Soll ich anrufen und fragen? - Ja bitte! Und oh Wunder, es gibt für uns für heute Nacht wirklich noch einen gemütlicheren Platz als die Flughafenbänke oder die Bahnhofsmission. Ist eine Suite und kostet ohne Frühstück € 155.-. Schluck, nicht gerade wenig. Kurze Beratung zwischen uns beiden - Flughafenbank oder Suite? Wir nehmen es bitte.
Du wirst es nicht glauben, aber unsere kleine Pechsträne ist hiermit zu Ende. Das Taxi zum Hotel verfährt sich nicht, die Suite ist noch frei als wir ankommen, der Weckruf am nächsten Morgen klappt und auch dieses Taxi bringt uns pünktlich zum Flughafen. Auch der Flug nach Wien geht ohne besondere Vorkommnisse über die Bühne.
Als uns dann in Wien auch noch der Taxidienst mit den Worten „Na das macht gar nix, dass Sie erst heute angekommen sind. In 5 Minuten bringen wir Sie heim.” (natürlich in leicht nuschelnder, wienerischer Mundart) aufnimmt, sind wir glücklich wieder zu Hause zu sein. Eine lange Rückreise und ein wunderschöner Urlaub haben ihr glückliches Ende gefunden. Bis zur nächsten Reise - Good bye!
Hallo, war die Reise Portugal/Spanien über ein Reisebüro gebucht (vorgegebene Strecke mit Auto und Übernachtung) oder habt ihr alles in eigener Regie gemacht. Die Hotels waren doch sicher von zu Hause gebucht? P.S. Vielleicht habe ich es auch überlesen. |
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Die Rundreise von der Algarve durch Andalusien und wieder zurück hieß „Die Farben des Südens” und war von Olimar. Das Romantikhotel Vivenda Miranda in Lagos haben wir uns selbst gesucht und im Internet gebucht. p.s. es steht ein bisschen verstreut im Bericht ;-) |
findest Du in unserem Fotoalbum Portugal/Spanien . Hier gleich ein paar Beispiele:
Rebecca |
Euer Bericht ist super informativ, ideal für mich, die bald nach Malaga reist und sich über die Sehenswürdigkeiten der Stadt informieren will und nach Geheimtipps sucht! Danke dafür! |