Die Pure Wildnis

Heute steht eine längere Autofahrt am Programm. Es geht wieder zurück nach Portugal. Aber nun der Reihe nach. Um 7:00 Uhr leutet unser Wecker. Wir haben gut geschlafen und da wir schon gestern alles für die heutige Abreise vorbereitet haben, sind wir rasch fertig. Ab zum Frühstück. Wird es ähnlich wie gestern sein?

Nicht ganz! Das heutige Serviermädchen kann ein paar Brocken Englisch. So wird die Bestellung unseres Tees mit Milch recht einfach. Auch Alexanders Wunsch nach etwas Butter wird kopfnickend beantwortet. An der Reichhaltigkeit des Morgenbuffetts hat sich leider nichts geändert.

Karin isst wieder Müsli und Alexander ein kleines Weckerl mit Wurst und Käse. Nach der ersten Tasse Tee hätten wir gerne - so wie gestern - eine weitere. Heute ist dafür nicht einmal der Gang in die Küche notwendig. Das Serviermädchen ist zufällig anwesend.

Als wir aber das Ergebnis unserer Bitte sehen, verschlägt es uns kurz die Sprache. Uns wird ein winziges Puppenkännchen serviert. Der Inhalt reicht gerade mal für 2 ½Tassen Tee. Dafür erscheint die kleine Teekanne, die wir zuvor hatten, kurz darauf am Nachbartisch. So viel Geschirr für Teetrinker braucht man hier wohl sonst nicht? Na macht auch nichts, wir wollen jetzt sowieso weiter reisen.

Nach obenCarmona - Nekropolis Romana

Aus dem reichhaltigen Programmangebot des Olimar Rundreiseführers suchen wir uns die Nekropolis Romana aus. Die antike Totenstadt liegt knapp außerhalb von Carmona. Laut Reiseführer finden wir hier ein Labyrinth aus hunderten von Grabkammern, das Aufschluss über die Bestattungsriten der Römer gibt. Klingt sehr interessant - dann nichts wie hin.

Nach etwas suchen - warum werden die Wege zu Sehenswürdigkeiten hier in Spanien oft nur so unvollständig beschildert? - finden wir den Eingang und stellen leider fest, dass die Öffnungszeiten anders sind als im Reiseführer angegeben: Sonntag und Feiertag geschlossen - heute ist Sonntag. Schade! Dann halt nicht, fahren wir eben weiter.

Nach obenDie Wallfahrt nach El Rocio

Auch bei manchen Wallfahrten verzichten die Andalusier nicht auf Pferd und Wagen. Die prachtvollste Romeria findet zu Pfingsten statt: Tausende von Pilgern und zahlreiche Reiter begleiten zu prunkvollen Altären umgebaute Ochsenkarren. Tagelang sind sie unterwegs, um das im Mündugsgebiet des Guadalquivir liegende El Rocio zu erreichen. Ein stilles, abgelegenes Nest, das einmal im Jahr zu rauschendem Leben erwacht.

El Rocio

 

El Rocio
IconEl Rocio

 

So steht's im Reiseführer geschrieben. Als wir in Spaniens bedeutendstem Wallfahrtsort eintreffen ist es gerade mal ¾ 10 Uhr und der Ort liegt einsam und verlassen vor uns. Fast alle Geschäfte haben noch zu und Touristen sind auch noch nicht zu sehen.

Aber bevor wir all das zu sehen bekommen, fällt uns natürlich eines auf: hier gibt es keinen Asphalt auf den Straßen sondern nur Sand. Sand soweit das Auge schaut. Mit den Pferde-Anbind-Stangen vor den Häusern und den Sand auf den Straßen kommen wir uns wie in einer Westernstadt vor. Gleich reitet der Sheriff um die Ecke und Der Wind treibt eine Strohkugel über die Straße. Herrlich!

Unser Spaziergang durch den Ort fällt recht kurz aus. Einerseits gibt es außer unzählig vielen Kirchen und den einen oder anderen langsam öffnenden Souvernierstand nix Interssantes zu sehen und andererseits ist das Gehen auf der Sandstraße auch recht mühsam. So drehen wir lieber noch eine kleine Ehrenrunde mit dem Auto und verlassen dann das Dorf in Richtung Westen.

Nach obenChristopher Kolumbus und das Monasterio de la Rabida

Monasterio de la Rabida

 

Monasterio de la Rabida

 

Das Monasterio de la Rabida obliegt seit dem 13. Jahrhundert dem Franziskanerorden. Es wurde 1856 zum historischen Kulturdenkmal erklärt.

Kolumbus suchte in diesem Kloster im Jahre 1490 Unterschlupf, nachdem er erfahren hatte, dass die Katholischen Könige seinen Antrag zur Durchführung der Entdeckungsexpedition in die Neue Welt abgelehnt hatten.

Mit Hilfe der Vermittlung seitens des Priors sowie des Beichtvaters der Königin Isabella, Juan Pérez, wurde sein Ansuchen schließlich angehört.

Eintritt Monasterio de la Rabida: € 3.- pro Person (zusätzlich € 1.- für den Parkplatz)

Überfahrt nach Portugal

 

Nach dem Besuch sind wir etwas hungrig. Eine schattige Bank bietet sich an, um unsere mitgebrachten Weckerln zu verzehren. Schmeckt köstlich im alten Klostergarten, unser Mittagessen.

Um von Spanien nach Portugal über den Fluss Guadiana zu gelangen gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder man nimmt die Brücke - einfach und fad - oder das Fährschiff - aufregender und nicht alltäglich. Wir haben uns für die 2 Möglichkeit entschieden und entern so in Ayamonte das Fährschiff.

Die Überfahrt dauert etwas mehr als eine ¼ Stunde. Am anderen Ende angelangt blicken wir nochmals kurz hinüber nach Spanien um danach zügig unsere Reise nach Sagres fortzusetzen.

Nach obenPousada do Infante

Pousada do Infante
IconPousada do Infante

 

Pousada do Infante

 

Wir nähern uns der letzten Pousada unsere Rundreise. Die Pousada do Infante wird unser Zuhause für die kommenden 3 Tage. Nachdem wir unser Zimmer erhalten haben, wiederholt sich eine ähnliche Szenen wie vorgestern in der Casa Palacio de Carmona.

„Ob hier vielleicht ein größeres Zimmer frei ist? Wie hoch denn der Mehrpreis sein könnte? Wäre schon nett etwas mehr Platz zu haben, oder was meinst Du?”

Ab zur Rezeption und nach einer weiteren ¼ Stunde stehen wir in der einzigen Suite der Pousada. Super! Der Balkon ist doppelt so groß und hat 2 eigene Liegen. Und der Ausblick. Was ein ganzes Stockwerk (jetzt sind wir im 1. Stock) nicht alles ausmacht in Sachen Aussicht. Wir sind rundum glücklich - hier bleiben wir gerne die nächsten Tage.

zu den FAQs und den Kommentaren
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