Halongbucht - Bucht des untertauchenden Drachen

Sonnenaufgang
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Dschunke, Oberdeck
IconDschunke, Oberdeck

 

Sonnenaufgang

 

Wie gestern bereits angekündigt wird um 06:45 der Anker der Violet gelichtet. Wären wir nicht schon vorher durch die Sonne geweckt worden, die durch den Spalt der Vorhänge vor unserem großen Kabinenfenster herein lugt und wären wir nicht außerdem wunderbar ausgeschlafen, dann wären wir spätestens jetzt durch das laute Rasseln wach geworden.

Auf, auf, Zähne putzen und etwas Katzenwäsche, denn Alexander möchte gleich hinauf an Deck, um die Morgenstimmung in der Halongbucht zu fotografieren. Karin packt zuerst noch unsere verstreuten Utensilien in die Reisetaschen, kultiviert sich ein wenig mehr und geht dann auch hinauf aufs Oberdeck.

Schön ist es hier und noch relativ friedlich. Die Sonne glitzert auf dem Wasser und das Morgenrot taucht alles in ein warmes, rosa angehauchtes Licht. Natürlich sind auch andere Boote unterwegs in der morgendlichen Idylle, aber auch dort geht es noch leise und schläfrig zu.

Oberdeck
IconOberdeck

 

Halong Bucht

 

Dschunke

 

Die Felsen (nach offiziellen Angaben gibt es 1.969 Kalkfelsen in der Halong-Bucht) rings um uns zeigen sich in 5, 6 verschiedenen Grau­schattierungen von dunklem Anthrazit in der Nähe, bis nur mehr ganz blassem Fliedergrau in der Ferne. Sehr schön! Karin möchte zuhause gerne versuchen, dieses zarte Farbenspiel in einem Aquarell wiederzugeben. Wie auch immer das Werk dann werden mag, sicher wird die Erinnerung an diesen schönen Moment damit verbunden sein.

Nach einiger Zeit des Schauens und Fotografierens merken wir beide, dass wir einen etwas flauen Magen haben. Frühstück gibt es noch keines, hätten wir auch gar nicht haben wollen, aber Tee und Cola helfen ein bisschen gegen das unrunde Bauchgefühl.

Halong Bucht
IconHalong Bucht

 

Speisesaal

 

Halong Bucht
IconHalong Bucht

 

Das vorgesehene Programm für diesen frühen Vormittag lässt uns die Wahl zwischen Baden oder Stiegen­steigen auf einer Touristen­insel, wo auch andere Boote ihre menschliche Ladung entleeren. Beides eine wenig romantische Vorstellung. Kurzerhand spritzen wir das Vormittags­programm zugunsten der ruhigen Dschunke, die nun ganz allein nur für uns und das franko-kanadisches Paar da ist. Sehr geruhsam!

Um 09:30 stellen wir alles, also unsere Reisetaschen und das Handgepäck, brav vor die Türe unserer Kabine und gehen anschließend Frühstück bestellen.

am Oberdeck

 

Fischerboote
IconFischerboote

 

Dschunke, Segel
IconDschunke, Segel

 

Zweimal Omelette bitte - einmal ohne Schinken, einmal ohne Schwammerl, Tee und O-Saft, danach frische Früchte. Das ist „Brunch”. Wir glauben, eher wegen Uhrzeit als wegen der Art der Speisen. Es gäbe aber auch Spaghetti Bolognese, falls wer will … Wir wollen nicht!

Auch diesmal schwimmen wir wieder gegen den Strom und sitzen nicht wie die anderen Gäste im Speisesaal, sondern ersuchen, ob wir das Brunch nicht am Oberdeck serviert be­kommen können. In klimatisierten Räumen können wir auch sonst wo oder gar zuhause frühstücken, am Mahagoni-Oberdeck einer Dschunke aber nur hier in der Halong-Bucht. Selbstverständlich ist es kein Problem und so genießen wir alsbald unser Brunch an der frischen Luft.

Wir könnten durchaus noch ein paar Tage in der Halongbucht kreuzen, die bizarren Kalksteinfelsen an uns vorbei ziehen lassen, dem türkisblauen Wasser beim Plätschern zuhören und die sanfte Brise durch die zerzausten Haare streichen lassen. Doch leider, gegen 11:00 gehen wir vor der Stadt vor Anker, steigen ins Dinghi um und sind wieder an Land. Unsere Mini-Thu wartet schon mit beiden Armen winkend auf uns.

Nach obenZwischendurch noch ein paar Fabriken besuchen

Fabrik

 

Noch mal schnell zur Prophylaxe auf die Toilette und auf geht's mit Hrn. Hung im altbekannten Minivan nach Hanoi. Unterwegs sehen wir viele - teilweise bei der Herfahrt verschlafene - Fabriken: Schuhfabrik, Zementwerk, Kohlekraftwerk, Ziegelbrennerei, etc. Bei einer Töpferei legen wir eine Bio- und Shoppingpause. Die ausgestellten Sachen sind hübsch und alle handgemacht, aber wir finden trotz artigem Herumschauen nicht so das „Will-haben” Die großen Chinavasen oder die Bonsaischalen inkl. Bonsai will man uns ja nicht als Customer Give Away überlassen und extra Shipping-Gebühr fiele auch noch an, würden wir die unhandlichen Souvenirs tatsächlich kaufen.

Weiter geht die Fahrt und wir dösen ein wenig im Auto und plaudern auch eom bisschen mit Thu über dies und das. Plötzlich meint sie „machen wir Mittagspause, oder?” und Hrn. Hung fährt auch schon wieder zu so einem Kauftempel, wie wir ihn von der Hinfahrt kennen. Ok …? Karin geht nach dem Aussteigen Händewaschen und als sie zurück kommt, findet sie nur noch Alexander vor dem Eingang. Thu ist irgendwohin verschwunden.

Fabrik

 

Wir finden sie dann über der gar nicht kleinen Portion für den manchmal wohl doch nicht so winzigen Magen im Essbereich der Reiseführer:innen. Achso hungrig, na dann kein Problem!

Wir teilen eine Pho mit Rindfleisch und ein Coca Cola. Kaufen wollen wir nix mehr, wir haben schon einiges und bei den Polsterüberzügen, die noch in Betracht kämen, finden wir nichts, was uns beiden gefallen würde. Muss ja nicht sein.

Es geht weiter Richtung Hanoi. Unser Flieger geht erst nach 20 Uhr und wir vereinbaren, vorher nochmal in die Stadt zu fahren. Vor dem Wasserpuppentheater setzt Hrn. Hung uns ab und Thu meint, in einer Stunde treffen wir uns wieder. OK, passt - wir kennen uns eh schon aus.

Nach obenGoodbye Hanoi

Jadeberg Tempel (den Ngoc Son)

 

Hoan Kiem-See, Sonnenstrahl Brücke

 

Hoan Kiem-See
IconHoan Kiem-See

 

Zuerst denken wir daran, nochmal Kaffee und Kuchen am See des zurückgegebenen Schwertes zu uns zu nehmen, entscheiden uns aber dann für das City View, ein Café in einem Hochhaus am Rande der Altstadt, das Ausblick verspricht.

Wir trinken Ingwer- und schwarzen Tee, teilen uns einen Cremekuchen und schauen dem unglaublichen Verkehr zu. Alles ist gut, solange kein Auto mitspielt, denn die sind zu groß und zu unbeweglich. Die kleinen Mopeds und die Fahrräder brauchen nur wenig Platz und gleiten leicht aneinander vorbei.

Wir machen Fotos von oben, halten Ausschau nach Mopeds mit 4 Leuten drauf. Meist sind es Vater, Mutter und 2 Kinder. Während wir vor Jahren in Thailand viele von diesen abenteuerlich bestückten Gefährten gesehen haben, herrschen hier in Vietnam Fahrer:innen mit Mörder-Highheels vor - auch net schlecht. Wir teilen noch ein Bier, damit die Angelegenheit nicht gar so trocken ist und staunen noch weiter über den fließenden Verkehr.

Hanoi

 

Hanoi

 

Hanoi

 

Schließlich zahlen wir unsere Zeche und fahren mit Lift hinunter. Ein Vietnamese steigt im 4. Stock zu und stammelt viele englische, schwer verständliche Dankesworte - wahrscheinlich ist es der Lokalbesitzer, der sich über unseren Besuch gefreut hat.

Etwas vor der Zeit sind wir dann beim Wasserpuppentheater, doch Thu kommt auch gleich und Hr. Hung folgt nur wenige Minuten später. Ab geht es nun Richtung Flughafen mit einem kurzen Zwischenstopp bei Vidotour, wo Thu das Schild für die Abholung der nächsten Touristen holt.

Am Flughafen angekommen weist uns Thu darauf hin, dass Laptops, Handys & Kameras nicht im Koffer sein dürfen - also holen wir unseren Laptop wieder raus. Das Einchecken ist eine etwas langwierige Prozedur, da man am Schalter bleiben muss, während hinten das Gebäck gleich durchleuchtet wird. Dank Thus Begleitung - sie lenkt während des Wiegens die Airline-Angestellte mit Ding-Dong ab - ist trotz leichtem Übergepäck (woher kommen denn bitte die 10kg mehr, wir haben doch kaum was gekauft?) alles gut. So, jetzt Anstellen für den Security Check, hopp, hopp!

Hanoi
IconHanoi

 

Hanoi

 

Die Wasserflaschen drücken wir Thu in die Hand und zum Abschied gibt's Bussis und Umarmungen. Schön war's, danke für die tolle Begleitung und alles Gute! Schon sind wir zum Scannen dran.

Bei Alexander ist alles ok, doch Karin hat angeblich was im Rucksack. Aha, wahrscheinlich das kleine Stativ. Karin nimmt es aus dem Fotorucksack und lässt ihn wieder durch den Scanner. Piep! Nein, das war es nicht, da muss noch was anders drinnen sein. Stück um Stück wird dem Rucksack entnommen und immer hört das Piepen noch nicht auf.

Karin räumt fast alles aus, der vietnamesiche Security Officer ist mittlerweile schon voll ungehalten, sagt immer lauter ein Wort, das sich wie „Lipper” oder so ähnlich anhört. Keine Ahnung! Nach dem x-ten Scan fällt Karin siedend heiß ein, das sie ihren Leatherman im Rucksack vergessen hat. Raus damit und siehe, alles ist auf einmal ok. Erleichterung! Der ungehaltene Security Officer erklärt mit Händen und Füßen, sie solle den Leatherman in einen großen Glascontainer wegwerfen. Aber wirklich nicht!

Wir geben ihn der nervös wartenden Thu mit der Bitte, uns das Werkzeug irgendwie nachzusenden. Ja, macht sie und ist auch erleichtert, dass wir jetzt endlich fliegen dürfen. So was aber auch!

Hanoi
IconHanoi

 

Hanoi

 

Im äußerst unspektakulären Wartesaal treffen wir das englische Paar von der Violet Dschunke wieder. Wir wechseln ein paar Worte über die Erlebnisse seit heute morgen, die sich sehr ähneln. Dann wenden sich die Engländer wieder ihrer Lektüre zu, während wir nach etwas Essbarem Ausschau halten.

Wir landen schließlich bei Instant Pho mit Rind in einem der beiden einzigen Lokale in der Abflughalle. Nach durchaus einiger Zeit kommt ein brennheißes, Mikrowellen erhitztes Plastikschüsserl mit eben Nudelsuppe. Es schmeckt ganz gut, wie halt Instant Suppe schmecken kann. Dazu gibt es Cola und Bier.

Nach einer kleinen Ewigkeit ist dann endlich Boarding, der Abflug hat sich etwas verspätet. Kein Problem, wir haben ja Unterhaltung mit und sehen uns inzwischen eine Folge CSI NY am Laptop an. Der Flug nach Hue dauert knapp 1 Stunde, die unspektakulär vergeht.

In Hue am Flughafen holen wir unser Gepäck vom Förderband, kramen beim Ausgang nach dem Zettel, der kontrolliert wird und beweisen soll, ob wir auch unser eigenes Gepäck haben (merke: immer schon vorbereiten, dann geht es schneller!) und winken einem älteren Mann mit unserem Schild zu. Ist es der Fahrer oder der Guide? Es ist der Guide, denn der Fahrer wartet draußen.

Thuc, so heißt unser Begleiter für die Tage in Hue, war 15 Jahre in der DDR als Maschinenbauer tätig. Er spricht gut Deutsch, aber auch ein wenig undeutlich, wie alle Asiaten. Thuc macht einen netten, aber für einen Asiaten recht zackigen Eindruck smiley. Da wird nicht lang gefackelt sondern auf den Punkt gekommen und rumstehen tun wir auch nicht. Gemma, gemma!

Hotel Saigon Morin, unser Hotelzimmer

 

Hotel Saigon Morin, unser Hotelzimmer

 

Wir fahren zum Hotel Saigon Morin, einem Kolonialbau aus 1900. Man empfängt uns zuvorkommend und geleitet uns zu unserem Zimmer. Die Morin Suite ist riesig, eine richtige Reitschule. Ein ganz normales Zimmer wäre in diesem schönen Hotel durchaus ausreichend gewesen, was wir aber vorher nicht wussten. Jedenfalls wurden wir vom Manager of Duty unter freundlichem Smalltalk persönlich hingebracht.

Morgen um 09:00 treffen wir Thuc zur Besichtigung von Hue in der Lobby. Bis dahin gute Nacht.

Wir lassen unsere geöffneten Reisetaschen im Vorraum liegen - Platz ist mehr als genug, also brauchen wir nicht groß auszupacken. Dann machen wir es uns im Schlafzimmer gemütlich. Eine Banane vom Obstteller dient als spätes Abendessen -„peel it”, außerdem sollen die Früchte auch stopfen und das wird jetzt gebraucht - ein Schlückchen Reisvodka zur Desinfektion dazu und gut ist. Nach dem langen Reisetag schlafen wir alsbald in dem großen, schönen Bett ein.

Wir sind schon gespannt, was Hue uns morgen bieten wird…

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